Seit 20 Jahren vermisst der ETH Glaziologe Andreas Bauder den Silvretta Gletscher. Er führt damit weiter, was Forscher dort vor über 100 Jahren angefangen haben.
Kaum ein Gletscher in Europa sei über so viele Jahre vermessen worden wie der Silvretta, sagt Andreas Bauder. Durch dieses Langzeitmonitoring habe die Wissenschaft wertvolle und aussagekräftige Daten sammeln können in diesem Gebiet.
Unterwegs im ersten Schnee
Auch am letzten Wochenende hat der Glaziologe wieder gemessen auf dem Gletscher. Das Regionaljournal Graubünden hat die Messungen vor Ort verfolgt.
«Ich gehe davon aus, dass der Gletscher in diesem Jahr rund zwei Meter abgeschmolzen ist» sagt Andreas Bauder nach den ersten Messungen. Die genauen Daten müsse er noch auswerten im Büro. Man könne aber bereits sagen, dass der Gletscher fast doppelt so stark geschrumpft sei wie im langjährigen Vergleich.
Den Negativrekord von 2003 werde man damit nicht erreichen. Damals sei der Gletscher noch einen halben Meter mehr abgeschmolzen.