Die Katastrophen haben es sogar in den Spitznamen von Hans Gasser geschafft. Der abtretende Amtsleiter wird von Kolleginnen und Kollegen «Katastrophen-Hans» genannt. Grössere Naturkatastrophen hat Hans Gasser in seiner Laufbahn einige erlebt. Für uns blickt er auf drei bedeutende Ereignisse zurück.
Waldbrände im Misox, 1997
Die Waldbrände vor rund 20 Jahren werden zu den verheerendsten Waldbränden der Schweiz gezählt. Für Hans Gasser war es die erste grössere Naturkatastrophe: «Damals musste ich zum ersten Mal die Hilfe der Armee in Anspruch nehmen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir mit den zivilen Löschhelikoptern nicht weiterkommen. Schliesslich stand die gesamte Helikopterflotte der Armee im Einsatz. So konnten wir das Feuer doch noch erfolgreich bekämpfen.»
Unwetter in der Surselva, 2002
Die Bilder vom November 2002 dürften vielen Bündnern noch sehr präsent sein. Nach mehreren regnerischen Tagen bahnt sich eine riesige Schlammlawine ihren Weg durch Schlans. Aber auch Trun und Rueun werden stark von den Unwettern getroffen. Insgesamt werden über 300 Personen evakuiert.
Die Erfahrung hat Hans Gasser mitgenommen: «Stellen Sie sich vor, Sie müssen ihr Haus verlassen und wissen nicht, ob Sie zurückkehren können. Es war bestürzend, Menschen zu begegnen, die genau das erleben müssen.» Noch Monate später habe er darunter gelitten, ist «mitten in der Nacht schweissgebadet aufgewacht». Auch viele seiner Mitarbeiter hätten Mühe gehabt, die Bilder zu verarbeiten.
Damals habe man gemerkt, dass Menschen in einer solchen Situation psychisch betreut werden müssen und in der Folge das Care Team Grischun aufgebaut.
Rüfe Val Parghera, 2013
Zwischen Chur und Domat/Ems geht eine grosse Rüfe nieder und beschädigt die Kantonsstrasse. Über der Rüfe wird eine Notbrücke gebaut, im Gebiet werden auch heute noch Erdrutsche verzeichnet. Für Hans Gasser ein Beispiel dessen, was die Zukunft bringen könnte: «Aufgrund der Klimaerwärmung müssen wir damit rechnen, dass solche Ereignisse zunehmen.»