Die ETH Lausanne hat den Unfall am Stausee Livigno untersucht und dabei festgestellt, dass die Verschlammung des Baches Spöl im Frühling mit dem tiefen Wasserstand des Stausees zusammenhing. Wegen dieser neuen Erkenntnisse kann die Stauanlage nicht wie ursprünglich geplant saniert werden.
Für die Sanierung der Stauanlage Punt dal Gall wollten die Verantwortlichen den See eigentlich beinahe entleeren. Die Arbeiten sollten dann ausserhalb des Wassers gemacht werden. Man rechnete mit Kosten von rund 14 Millionen Franken.
Nun sollen die Arbeiten unter Wasser ausgeführt werden. Dies ist technisch äusserst aufwändig. Man spricht vom sogenannten Sättigungstauchen. Diese Methode wird unter anderem auf grossen Ölbohrinseln im Meer angewendet. Sie ist sehr teuer.
Wie viel die Engadiner Kraftwerke zahlen müssten für diese Art der Sanierung wird zur Zeit noch berechnet. Die Zahlen sollen bis nächsten Februar bekannt sein. Dann entscheidet der Verwaltungsrat über das weitere Vorgehen.
Taucher leben drei Wochen unter Druck
Die Taucher leben bei dieser Methode während mehreren Wochen auf und im Wasser. In einer Druckkammer an der Wasseroberfläche werden sie unter den Druck gesetzt, der dem entspricht, der in ihrer Arbeitstiefe herrscht. Mit der Kammer verbunden ist eine Tauchglocke, die unter demselben Druck steht. Diese Glocke kann dann von der Kammer getrennt und auf den Seegrund gelassen werden. Unten angekommen können die Taucher aussteigen und arbeiten.