Ein Ölunfall von 1971, bei dem laut Angaben des Kantons 45'000 Liter Öl in den Untergrund am Ufer des St. Moritzersees gelangten, beschäftigt den Nobelkurort erneut. Bei Erdbohrungen für die Verlegung einer Kanalisationsleitung stiessen Bauarbeiter kürzlich auf die Reste des ausgelaufenen Öls.
Die Verschmutzung durch die Havarie einer Ölleitung wurde vor 43 Jahren nur teilweise beseitigt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Laut Stephan Coray vom Amt für Natur und Umwelt seien damals 16'000 Liter zurückgewonnen worden. Was damals genau passiert, ist noch unklar. Das Amt ist auf der Suche nach dem Untersuchungsbericht von damals.
Nun wurden die Reste vom Bohrmeister der Kanalisationsarbeiten entdeckt. Er bemerkte einen schwefeligen, nach faulen Eiern riechenden Geruch, der den Bohrlöchern entströmte. Abklärungen zeigten, dass es sich um das vor Jahrzehnten ausgelaufene Öl handeln dürfte.
Unfall 1971 sorgte für Schlagzeilen
Zur Öl-Havarie finden sich Informationen unter anderem in der NZZ und in der Engadiner Post. Diese schreibt damals:
Etwa 30'000 Liter Öl, die auf der Seeoberfläche schwammen, wurden zuerst in Brand gesetzt.
Weiter heisst es, die Flammen hätten sich «als zu gefährlich erwiesen», deshalb sei ein «Öl-Unfallwagen» zum Einsatz gekommen. Die Gemeinde St. Moritz will nun zusammen mit Fachleuten des Amtes für Natur und Umwelt eine Sanierung des Bodens durchführen und die Stelle in den kommenden Jahren überwachen.
Damit es vorher zu keiner Verschmutzung des St. Moritzersees kommt, hat die Feuerwehr entlang des Ufers eine Ölsperre errichtet. Befürchtet wird, dass Hangwasser, welches durch die Bauarbeiten an der Kanalisation freigesetzt wird, Schadstoffe in den See schwemmt.