Nach dem tödlichen Unfall eines Pistenbully-Fahrers auf dem Silvaplanersee im Oberengadin wollen drei Gemeinden vorerst nur noch leichtere Fahrzeuge zur Präparierung von Loipen und Wanderwegen einsetzen – so genannte Skidoos.
Die Gemeinden Silvaplana, Sils und Bregaglia teilten am Donnerstag mit, der Unfall vom Mittwoch habe gezeigt, dass es eine vollkommene Sicherheit nicht gebe. Zuständig sind die Gemeinden für den Silvaplaner-, den Silser- und den Champfèrersee.
Auf dem Silvaplanersee war am Mittwoch ein Pistenbully während der Loipenpräparation durch die Eisdecke gebrochen und versunken. Der 25-jährige Fahrer konnte zuerst reanimiert werden, starb aber eine Stunde nach dem Unfall.
Fahrzeug gehoben
Zur Klärung der Umstände des Unglücks mit tödlichem Ausgang hat die Bündner Staatsanwaltschaft am Donnerstag eine Strafuntersuchung eingeleitet, wie Sprecher Claudio Riedi auf Anfrage sagte. Nähere Angaben zur Untersuchung könnten nicht gemacht werden.
Ohne Zweifel wird die Staatsanwaltschaft aber die Frage klären müssen, weshalb am versunkenen Pistenfahrzeug seitlich keine Schwimmer montiert waren, was sonst üblich ist. Das Pistenfahrzeug, das am Mittwoch im Silvaplanersee versank, wurde am Donnerstagmittag aus 52 Metern Tiefe gehoben.
Erster tödlicher Unfall
Einstweilen wollen die Gemeinden Silvaplana, Sils und Bregaglia anstelle der 3,5 Tonnen schweren Pistenfahrzeuge Schneemobile zur Präparierung von Loipen und Wanderwegen fahren lassen. Diese Skidoos seien viel leichter und mit Schwimmern ausgerüstet, schrieben die Gemeinden in der gemeinsamen Mitteilung.
Pistenfahrzeuge sind in den letzten Jahren immer wieder durch die Eisdecken der Seen im Oberengadin gebrochen. Der Unfall vom Mittwochvormittag war jedoch der erste, bei dem der Fahrer eines Pistenbully ums Leben kam.