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Graubünden Vereinbarung im Fall Tscharner

Etwas mehr als ein Jahr liegen sie zurück, die Vorwürfe gegen die Bündner Gerüstbaufirma Tscharner aus Domat/Ems. Die Firma habe ihren Mitarbeitern Arbeitsstunden nicht gezahlt und Zeitabrechnungen manipuliert. Tscharner verlor daraufhin die GAV-Bestätigung. Nun gibt es eine Vereinbarung.

Seit Anfang Jahr ist Tscharner wieder GAV-konform, dies bestätigt die Paritätische Berufskommission für das Gerüstbaugewerbe. Man habe eine Vereinbarung getroffen. Tscharner muss eine Busse in sechsstelliger Höhe zahlen. Wie hoch die Busse genau ist, darüber wurde Stillschweigen vereinbart.

Busse wird in Raten bezahlt

«Es ist die höchste je ausgesprochene Strafe, die wir bisher gefällt haben», sagt Roland Schiesser, Vizepräsident der Paritätischen Berufskommission. Seit Anfang Jahr zahlt die Firma Tscharner nun in Raten diese Busse. Für Rechtsanwalt Adrian Scarpatetti, welcher rund 15 ehemalige Arbeiter der Firma Tscharner vertritt, ist die Summe der Busse jedoch zu gering.

Einen Teil davon hätten seine Mandanten als Entschädigung bekommen, aber täglich seien den Arbeitern mehrere Stunden nicht ausbezahlt worden. Dieses Geld fehle nach wie vor.

Auf der schwarzen Liste

Obwohl die Paritätische Berufskommission die Tscharner AG nun wieder als GAV-konform eingestuft hat, ist die Firma für Aufträge der öffentlichen Hand im Kanton Graubünden gesperrt.

Die Bündner Regierung hat die Gerüstbaufirma seit Mai auf die schwarze Liste der vom öffentlichen Beschaffungswesen ausgeschlossenen Anbieter gesetzt. Laut Recherchen des Romanischen Radios RTR soll Tscharner für zwei Jahre auf dieser Liste bleiben.

Strafuntersuchung läuft

Gegen die Gerüstbaufirma Tscharner läuft eine Strafuntersuchung. Über die Dauer der Untersuchung wollte sich die Staatsanwaltschaft Graubünden nicht äussern und auch Tscharner wollte zur aktuellen Situation und den Vorwürfen keine Stellung nehmen.

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