Für Andreas Deuber sind Bäder ein ideales Beispiel um die Frage zu diskutieren, wann Beiträge der öffentlichen Hand sinnvoll sind.
Bäder sind investitionsintensiv.
Selten würden diese von privaten Unternehmern finanziert. Als Negativbeispiel führt der Leiter des Instituts für Tourismus und Freizeit (HTW) den Fall Leukerbad an, bei dem der Bau diverser Bäder und Gebäude die Gemeinde 1998 in den Konkurs trieb.
In Leukerbad traf kriminelle Energie auf Gigantismus.
Die Erträge seien in keiner Relation zu den Ausgaben gestanden, die Aufsicht habe versagt. Es brauche einen Plan und Risikoszenarien. Für Deuber ist es nicht nur relevant die Investitionen, sondern auch die laufenden Kosten im Blick zu haben.
Man muss professionell sein.
Als Positivbeispiel führt er das Bad in Scuol an, bei dem der ganze Investitionszyklus im Auge behalten worden sei. Deuber unterstreicht die zentrale Rolle des Verwaltungsrats, der nicht nur politische Interessen, sondern auch Fachwissen einbringen muss.
Kritisch finde ich das Wort Systemrelevanz.
Ein Fragezeichen setzt Deuber hinter die Verwendung des Begriffs «Systemrelevanz» bei touristischen Infrastrukturen wie Hotels oder Bahnen. Der Begriff – ursprünglich aus der Finanzwelt – versperre den Blick auf die Frage, was es wirklich bedeuten würde, wenn ein Betrieb fehle. «Manchmal muss man auch den Mut zu einer strukturellen Bereinigung haben».