Klare Worte wählte gestern der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli: Italien kümmere sich zu wenig um Problem-Bären. Sie vertreibe diese nur, statt die Tiere abzuschiessen. Die Bündner Regierung forderte deshalb den Bund auf, in dieser Sache aktiv zu werden.
Bündner Kritik erstaunt in Italien
Claudio Groff ist der Bärenverantwortliche der italienischen Provinz Trentino.Die Kritik aus Graubünden erstaunt ihn. Auch Italien habe klare Richtlinien, wann ein Bär überwacht oder eingesperrt werde. Es gebe kaum Differenzen zwischen den beiden Ländern, schliesslich arbeite man seit Jahren eng zusammen.
Gefragt, wieso Problembären aus Italien in die Schweiz kommen, sagt Groff, es sei möglich, dass manche Tiere ihr Verhalten änderten. In der Schweiz wie auch in Österreich habe ein Tier mehr Gelegenheiten auf den Mensch zu treffen und ihm Schaden zuzufügen als im weitläufigen Trentino.
M11 soll eingefangen werden
Rund 40 Bären befinden sich zurzeit in der Region. Zurzeit beobachten die italienischen Behörden drei Tiere genauer. Vor allem M11 fiel in Italien negativ auf. Das Tier riss im Frühling Kühe und soll nun eingefangen werden. Zurzeit wisse man jedoch nicht, wo der Bär sei, sagt der Bärenverantwortliche Claudio Groff.