Als Urs Wohler 2005 die Geschicke des Unterengadiner Tourismus in die Hand genommen hat, arbeiteten die drei Destinationen noch nicht unter dem selben Dach. «Schliesslich aber wollten wir gemeinsam in die Zukunft. So konnten wir Kräfte bündeln», blickt Wohler auf den Entscheid zurück.
Der Entscheid verursachte aber auch Differenzen. 2014, als über den Vertrag zur Zusammenarbeit neu verhandelt wurde, wurden im Münstertal Stimmen laut, die eine Trennung forderten: «An uns wurde die Anforderung gestellt, die Gästezahlen zu erhöhen. Das war schlicht nicht möglich», so Wohler. Schliesslich aber entschieden die Münstertaler an einer Gemeindeversammlung deutlich, bei der Destination zu bleiben.
Ist ein Investor nur auf Profit aus, sollte man sich einen Verkauf gründlich überlegen.
Wohler hatte in den letzten elf Jahren weitere Tiefschläge zu verkraften. Gerade die beiden Schliessungen der Hotels «Schweizerhof» und «Scuol Palace» seien hart gewesen: «Das sind die unschönen Momente. Dadurch sind 70'000 Übernachtungen pro Jahr weggefallen.» Wohler sagt deshalb: Man sollte vorsichtig sein, wenn man an Investoren verkauft, die nur auf Profit aus sind.
Ab kommendem Jahr arbeitet Urs Wohler bei der Niesenbahn im Berner Oberland. Das Engadin werde er aber schon vermissen: «Das Engadin hat seine Vorzüge. Und es bleiben mir viele Erinnerungen. Ich werde zum Beispiel all die Begegnungen mit Einheimischen nie vergessen.»