Thomas Riedel ist seit einigen Tagen der neue Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin des Kantonsspitals Graubünden. Dazu gehören neben eigenem Notfall, Intensivstation und ambulantem Dienst auch die Station selber mit 26 Betten.
«Wir hatten an einem Spitzentag während den Festtagen 36 Patienten», sagt Riedel auf Anfrage. Aktuell seien es etwas mehr als 30 Kinder und Jugendliche, die über Nacht bleiben müssten. Grösser als sonst sei auch der Andrang auf der Notfallstation.
Mit ein Grund sei die frühe Grippewelle, Infektionen der Atemwege sowie Wintersportunfälle. Im Winter seien die Fallzahlen immer höher, normalerweise aber erst ab Januar oder Februar.
Mehr Warnungen vom Pflegepersonal
In einzelnen Fällen seien junge Patienten für einige Stunden oder über Nacht als Zwischenlösung in einem Untersuchungszimmer untergebracht worden – Zimmer, die aber komplett ausgerüstet seien. Auch sei die Zeit knapper, manchmal müssten die Eltern mit ihren Kindern länger warten, das Pflegepersonal Überstunden machen.
Auf Anfrage bestätigt der Chefarzt, dass das Pflegepersonal vermehrt Meldungen gemacht habe zu Situationen, die sie als gefährlich eingeschätzt haben – dies kann beispielsweise fehlende Zeit für die Pflege oder ungenügende Informationen für die Eltern sein. Jedoch: «Trotz der vermehrten Meldungen ist es zu keiner Situation gekommen, in welcher effektiv ein Patient gefährdet oder gar geschädigt wurde», so Thomas Riedel.
Courant normal dürfe eine solche Situation jedoch nicht werden. «Das müssen wir ernst nehmen», sagt der neue Kinderchefarzt.
Das Bündner Kantonsspital hat einen ersten grossen Schritt bereits unternommen. Für 400 Millionen Franken wird im Moment das Spital saniert und neu gebaut, unter anderem mit einer neuen, grösseren Kinderabteilung.
Volle Kinderabteilung
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs