- Das intensive Lobbying hat genützt: Die Regierung muss den Halbstundentakt auf der S-Bahn-Linie von Stein-Säckingen nach Laufenburg realisieren.
- Die Regierung wehrte sich dagegen. Das Projekt sei technisch kaum machbar und zu teuer. Sie wollte den Vorstoss nur als Postulat entgegen nehmen.
- Aber das passte dem Rat nicht. Er überwies am Dienstag mit 86 Ja zu 32 Nein die bindende Motion.
Im Grossen Rat machten sich vorab die Fricktaler für einen Ausbau der S-Bahn stark. Dabei gehe es unter anderem um das Sissler Feld – von der Regierig selber zum grössten Entwicklungsschwerpunkt im Aargau erklärt. «Tausende neue Arbeitsplätze werden dort entstehen. Das bedingt eine weitsichtige Planung der verkehrlichen Erschliessung», argumentierte der Motionär Roland Agustoni (GLP) aus Rheinfelden.
Der Halbstundentakt zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg sei vom Grossen Rat schon vor zehn Jahren beschlossen worden. Man wolle nicht mehr länger warten.
Im Grossen Rat gab es aber auch eine Solidarität unter den Randregionen: «Wir haben gut angebundende und schlecht angebundene Regionen. Und das Fricktal ist ein schlecht angebundenes Gebiet», sagte Rolf Haller (EDU) aus Zetzwil.
Regierung befürchtet hohe Kosten
Die Regierung wollte nichts wissen vom Ausbau der S-Bahn. Sie wies zum Beispiel darauf hin, dass die Bahn auf dem betreffenden Abschnitt pro Tag nur 800 Passagiere befördere. Ausserdem sei die Region mit vielen Buslinien gut erschlossen. Und ein Ausbau würde sehr viel kosten, das Geld dazu habe man nicht.
Diese Arguemente überzeugten allerdings bloss Teile der FDP und der SVP. Die Mehrheit des Grossen Rates überwies die Motion. Damit wird die Regierung dazu verpflichtet, die S-Bahn nach Laufenburg auszubauen.