Stichentscheid vor vier Jahren: Im Rahmen einer Teilrevision des Mittelschulgesetzes hat der Grosse Rat bereits 2014 darüber diskutiert, ob private Mittelschulen Informatiker ausbilden sollen oder nicht. Der Rat war gespalten, die Abstimmung endete mit 58:58 Stimmen. Per Stichentscheid begrub der damalige Standespräsident Duri Campell daraufhin die Informatikmittelschulen.
Neuer Anlauf: Eine Minderheit der vorberatenden Kommission will das Thema nun in der Oktobersession erneut aufnehmen. Dann diskutiert das Kantonsparlament über eine Totalrevision des Mittelschulgesetzes. CVP-Grossrätin Cornelia Märchy-Caduff begründet dies mit dem Fachkräftemangel: «Es gibt heute nicht genügend Informatik-Lehrstellen im Kanton. Informatiker sind aber sehr gefragt.»
Uneinigkeit über die Zuständigkeit: Gegen Informatikmittelschulen stellt sich Christian Kasper (FDP), Präsident der Kommission. Für ihn ist klar: «Ausbildung ist Sache der Unternehmen. Zudem haben wir vor vier Jahren schon ausführlich darüber gesprochen.»
Geschäft dürfte wieder umstritten sein: Von den zehn Mitgliedern der Kommission sind vier für, sechs gegen private Informatikmittelschulen. Auch gegen Informatiklehrgänge an der Kantonsschule wehrt sich die Mehrheit der Kommission. Das lässt darauf schliessen, dass erneut ein knappes Ergebnis zu erwarten ist.