Im Thurgauer Grossen Rat ging es heute um die Medien – oder besser – um die Unterstützung von Lokalzeitungen. Ein Vorstoss verlangte, dass der Regierungsrat die Ämter mit einer Weisung verpflichten sollte, einen Teil seiner Werbung in Lokalzeitungen zu investieren. Der Knackpunkt: Weil der Werbekuchen nicht grösser wird, bekommen andere – in diesem Fall die Thurgauer Zeitung – weniger.
Ob ein paar 10'000 Franken an andere Medien gehen, ist für uns nicht überlebenswichtig.
Im Vorfeld fühlte sich deshalb die Thurgauer Zeitung angegriffen und schrieb dem Regierungsrat und den Vorstössern einen Brief. Es gehe nicht um Geld, betonte am Rand der Debatte der Chefredaktor der Thurgauer Zeitung, David Angst, sondern um ein «Commitment» – also eine Verpflichtung gegenüber der Arbeit der Thurgauer Zeitung im Lokalen, der letzten verbleibenden Tageszeitung im Kanton Thurgau.
Der Regierungsrat ist nicht gewillt, eine Weisung zugunsten von lokalen Medien zu erlassen. Warum nicht?
Die Vorstösser betonten denn auch in der Debatte, dass sich der Vorstoss nicht gegen die Thurgauer Zeitung richte, sondern sich für die Lokalzeitungen wie zum Beispiel den «Boten vom Untersee» einsetze. Diese müssten sich in einem schwierigen Markt durchsetzen und seien auf Inserate des Kantons angewiesen. Und sie verlangten, dass der Regierungsrat eine Weisung an die Ämter machen solle, damit diese vermehrt in den Lokalzeitungen inserieren würden.
Diesem Vorschlag erteilte der Regierungsrat Jakob Stark eine Absage. Die Branche sei wegen der Digitalisierung in einem Strukturwandel und es würde nicht viel bringen mit einer Weisung die Ämter zu mehr Inseraten in den Lokalzeitungen zu verpflichten.
Es ist wichtig, dass wir widerstehen können, wenn die Branche allzu sehr auf Unterstützung drängt, weil ich denke, dass es dieser Branche am Schluss auch nichts nützt.
Jakob Stark versprach aber, er würde periodisch das Gespräch mit den Lokalzeitungen suchen.