Im Geschäftsbericht 2018 der Thurgauer Kantonalbank TKB muss man fast bis ganz am Ende blättern. Erst auf Seite 91 ist das Salär des Vorsitzenden der Geschäftsleitung aufgeführt. Der Chef verdient 784'094 Franken, plus Spesen von 16'000 Franken, also rund 800'000 Franken.
Das sei eindeutig zuviel, findet der Grüne Kantonsrat Didi Feuerle: «Ich kann nicht verstehen, dass ein Vorsitzender der Geschäftsleitung der Thurgauer Kantonalbank drei Mal soviel verdienen soll wie ein Regierungsmitglied.»
Ein Mitglied der Regierung hat mindestens soviel Verantwortung und muss Entscheidungen treffen, die von noch grösserer Tragweite sind.
Die Löhne müssten wettbewerbsfähig sein, sagt René Bock, Vorsitzender des Bankrates der Thurgauer Kantonalbank zu dieser Kritik.
Wenn man im Branchenvergleich schaut, dann sind die Entschädigungen für die Geschäftsleitung der TKB im unteren Drittel bei vergleichbaren Banken.
Dieser Meinung ist auch der Thurgauer Regierungsrat Jakob Stark. Wenn man in die Bankenlandschaft schaue, dann sei dieser Lohn absolut angemessen. Es seien Löhne, die unter globaler Einwirkung stünden und das sei auch bei grossen Industriebetrieben so, meint Stark.
Aus seiner Sicht seien aber diese Löhne zu hoch und man müsste sie senken. Doch sei das ein internationaler Markt und die Thurgauer Regierung sei eigentlich froh, dass man in diesem Markt mit - aus seiner Sicht - «moderaten» Löhnen so ein gutes Team wie jenes bei der TKB bekomme.
Didi Feuerle würde diese Löhne gerne senken, und zwar auf das doppelte eines Lohns, den ein Regierungsrat im Kanton Thurgau bekommt. So mache man das im Kanton Aargau und hätte da bewiesen, dass man auch mit diesen Löhnen ein gutes Team bekomme. Auf einen Vorstoss im Grossen Rat wolle er aber verzichten, denn dieser Vorstoss sei im bürgerlich dominierten Rat chancenlos, so Feuerle.
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr