Bei der Kantonspolizei Schwyz sind knapp 30 Meldungen zum Fall der 22-jährigen Reisebüro-Mitarbeiterin eingegangen, die 2004 in Altendorf im Kanton Schwyz erschossen worden war. Dies als direkte Folge davon, dass der Fall am Mittwoch Abend in der Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst» des deutschen Fernsehsenders ZDF thematisiert wurde, wie die Polizei mitteilt.
Die Hinweise wurden noch nicht ausgewertet, es ist daher noch offen, wie hilfreich sie tatsächlich sind. Dennoch zieht Florian Grossmann, Chef Prävention und Kommunikation der Schwyzer Kantonspolizei, eine positive Zwischenbilanz: «Dass so viele Jahre nach der Tat noch Hinweise eingehen, ist ermutigend», sagt er. «Wir erhoffen uns dadurch neue Ermittlungsansätze.»
Das Gewaltdelikt wurde nie aufgeklärt
Die Ermittlungen zum Gewaltdelikt vor über 15 Jahren haben nie geruht. Allerdings ist es bis heute ungeklärt.
Die 22-jährige Reisebüro-Angestellte war am 27. Februar 2004 tot an ihrem Arbeitsort in Altendorf aufgefunden worden. Weil im Geschäft eine Geldkassette fehlte, schloss die Polizei einen Raubmord nicht aus. Bei der Spurensicherung am Tatort wurden unter anderem zwei Patronenhülsen sichergestellt, die aus den Jahren 1952 und 1956 stammen.
Belohnung noch aktuell
Das Justizdepartement des Kantons Schwyz setzte eine Belohnung von 5000 Franken aus für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Diese Belohnung sei noch immer aktuell, heisst es beim Kanton.
Bei der Polizei gingen verschiedene Hinweise ein, eine Person war kurzzeitig in Haft - ohne dass er Fall geklärt werden konnte.
Weil bei der Waffe und dem Delikt ein möglicher Bezug zum Ausland bestehe, setzte man in Schwyz nun auf die ZDF-Sendung als Instrument für das internationale Umfeld. Die Ermittler erhoffen sich Informationen rund um das Gewaltdelikt, wie die Vorgehensweise der Täterschaft, die mutmassliche Tatwaffe und die gestohlenen Gegenstände.
Zu Gast im Fernsehstudio waren der für den Fall zuständige Staatsanwalt Paul Schmidig sowie Stephan Grieder, Chef der Kriminalpolizei der Kantonspolizei Schwyz.