- Am Donnerstag kündigte die Aargauer Kantonsregierung ein Hilfspaket von 150 Millionen Franken für die Aargauer Wirtschaft an.
- Unter anderem soll auch kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Arbeitnehmenden geholfen werden.
- Gerade bei den kleinen Unternehmen stösst dies jedoch teilweise auch auf Kritik.
Seit Montag kann ein Unternehmen im Aargau beim Kanton ein Antrag auf Corona-Hilfe stellen. Für kleinere Unternehmen wäre ein Geschenk von 5'000 bis 10'000 Franken vorgesehen. Grössere Unternehmen können einen Kredit mit niedrigen Zinsen beantragen, im Härtefall von bis zu einer Million Franken.
Erst Kredit, dann Hilfe
Voraussetzung ist, dass das Unternehmen Kurzarbeit angemeldet hat und dass es eine Umsatzeinbusse von mindestens 50 Prozent erfahren hat. Beide Voraussetzungen erfüllt Cornelius Fischer. Er hat ein kleines Fotostudio in der Aarauer Altstadt. Dennoch hat er keinen Antrag für das Geldgeschenk vom Kanton eingereicht.
Dies liegt an der dritten Voraussetzung. Anspruch auf die Hilfe des Kantons Aargau hat nur, wer bereits die Bundeskredite ausgeschöpft hat. Diese betragen 10 Prozent des jährlichen Umsatzerlöses. Auch kleine Unternehmen müssen zuerst beim Bund einen Kredit beantragen. Diese sind im ersten Jahr zinsfrei. Danach könnten jedoch auf die heute aufgenommenen Kredite Zinsen erhoben werden.
Für Firmen in Notlagen
Für den Aarauer Fotograf Cornelius Fischer ist klar: «Ich will keinen Kredit von mehreren 10'000 Franken und mich damit verschulden. Ich könnte ihn kaum zurückbezahlen.» Kein Kredit bedeutet für Cornelius Fischer auch kein Geschenk vom Kanton. Er muss nun sein «Geldpölsterchen» anzapfen.
Dies sei auch Sinn und Zweck der Massnahme, meint Martin Bopp. Er ist Geschäftsführer des Hightech-Zentrums Aargau, das für den Kanton die Gesuche prüft. In den ersten eineinhalb Tagen waren es 150. Bopp erklärt: «Die Massnahmen sind nicht da um einen Verlust zu decken, sondern das Überleben der Unternehmen sicherzustellen.»