Hinter dem Begriff Hallenradsport verstecken sich eigentlich zwei unterschiedliche Sportarten: Radball und Kunstradfahren. Spielfeld und Tore beim Radball sehen ähnlich aus wie beim Handball. Der Ball wird aber nicht mit der Hand, sondern mit dem Fahrrad gespielt. Kunstradfahren lässt sich mit Kunstturnen vergleichen - die Übungen werden aber auf dem Fahrrad gezeigt.
Intensive Partien
Beim Radball stehen sich zwei Teams mit je zwei Spielern gegenüber. Während zwei Mal sieben Minuten versuchen sie den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Dabei dürfen Hände und Füsse nicht vom Rad genommen werden. Die Athleten sind also ständig in Bewegung und auf ihren Rädern sehr agil. Die Zuschauer sorgen beim Radball für mächtig Stimmung, auch an der WM in Basel.
Künstlerinnen auf dem Rad
Die gleichen Zuschauer werden dann aber ganz ruhig, wenn die Kunstradfahrerinnen und -fahrer ihre Übungen zeigen. Im Gegensatz zum Radball, wo nur Männer spielen, sind hier auch viele Frauen am Start. Sie starten alleine, zu zweit oder im Vierer-Team und ihre Übung wird von einer Jury bewertet. Die Konkurrentinnen und Konkurrenten müssen vor dem Wettkampf angeben, wie ihre Übung aussieht. Darauf aufbauend wird eine Gesamtpunktzahl berechnet - jeder Fehler gibt einen Abzug. Wer am Ende noch die meisten Punkte auf dem Konto hat, gewinnt.
«Eine grosse Familie»
Mathias Oberer ist selber aktiver Radballer und hat die Weltmeisterschaft in Basel als OK-Vizepräsident mitorganisiert. Er schwärmt vom Geist im Hallenradsport: «Wir sind eine grosse Familie.» Diese «Familie» bestand an den drei WM-Tagen aus den Athleten und rund 2000 bis 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Am meisten Leute verfolgten den Final der Radballer am Sonntagabend.
Positive Bilanz
Einziger Wermutstropfen für die Organisatoren waren die Fans aus dem Ausland: Sie kamen nicht so zahlreich wie erhofft. Den Grund sieht Oberer in der vergleichsweise teuren Schweiz. Aber trotzdem ist Oberer mit der WM in Basel sehr zufrieden: «Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben.»