Es ist eine Geschichte, die verfilmt werden könnte. Die Geschichte von Ivan Wyttenbach, Handballspieler aus Thun. 2017 beendete er bei Steffisburg in der Nationalliga B seine Sportlerkarriere. Der Aufwand fürs Handball war zu gross geworden, die Freude daran verloren gegangen. Doch es kam anders als gedacht.
Mit Willen und Biss
Als er nach dem Rücktritt bei seinem alten Verein Steffisburg als Spieler aushalf, merkte Wyttenbach, dass ihm die Lust am Handballspielen doch noch nicht ganz vergangen ist. Er gab den Rücktritt vom Rücktritt. Und hat mittlerweile als 24-Jähriger bei Wacker Thun in der höchsten Spielklasse Fuss fassen können. Er ist sogar Topskorer beim Schweizermeister. Seine Spezialität: Penaltys.
«Da sieht man, wie viel man mit Willen und etwas Biss erreichen kann. Vor dem Rücktritt hatte ich weder das eine noch das andere so richtig», sagt Wyttenbach heute. Mit seinem Talent habe er jeweils nicht allzu viel machen müssen. Und als es dann nicht mehr vorwärts ging, sei er zu ungeduldig gewesen.
Über den eigenen Schatten
Dazu gehört auch, dass Wyttenbach glaubte, der Weg zu Wacker Thun und damit zum Handball in der höchsten Spielklasse sei ihm endgültig versperrt. Der Verein setzte immer wieder auf andere Spieler. Das war mit ein Grund für den Rücktritt von Wyttenbach.
Doch das seien alte Geschichten und für beide Seiten erledigt, sagt Ivan Wyttenbach heute. Mehr noch: «Wenn ich damals schon mehr Biss gehabt hätte, hätten mich die Absagen erst recht angespornt.» Dass er erst jetzt den Durchbruch in der Nationalliga A geschafft habe, sei zwar schade, aber es habe sich auf alle Fälle gelohnt, doch noch über den eigenen Schatten zu springen.
Das sieht auch Wacker Thun so. Der Verein hat den Vertrag mit Ivan Wyttenbach gerade erst um zwei weitere Jahre verlängert.