SRF: Milan Prenosil, viele klassische Geschäfte leiden unter der Konkurrenz im Internet. Verzichten Sie gänzlich auf Einkäufe online?
Milan Prenosil: Ich habe nichts gegen den Onlinehandel. Das ist die Realität und dieser Realität müssen sich die klassischen Geschäfte stellen. Wenn Sie das nicht machen, sind Sie tot. Punkt. Diese Veränderung ist da und es wird sie immer geben. Handel ist Wandel. Und neue Technologien sind nicht des Teufels. Es geht um Kunden und das Konzept von Morgen. Ich organisiere zum Beispiel meine Reisen im Internet - Hotelbuchungen, Flugtickets. Dort wo es meine Bedürfnisse abdeckt, wo ich schnell zum Ziel kommen, dort nutze ich das Internet.
Braucht es dann den klassischen Laden überhaupt noch?
Das wird der Markt, das wird der Kunde entscheiden. Ich bin aber fest überzeugt, dass es zum Beispiel nicht nur Event-Shopping-Möglichkeiten in der Schweiz geben wird. Und das es nicht nur Onlinehandel geben wird. Diese beiden Formen werden auch verschmelzen, mit Showräumen, mit Bars, mit stationärem Handel. Und hier muss jedes Geschäft - ob klein oder gross - seinen Weg finden.
Der Handel ist unter Druck, muss sich wandeln. Wie sieht das für die Zürcher Innenstadt, für die Bahnhofstrasse aus?
Ich glaube die wichtigsten Einkaufsstrassen kommen auch unter Druck, aber nicht so wie die Geschäfte in den Nebenstrassen und Quartieren. Aber auch da, in den Seitenstrassen, gibt es Chancen für Geschäfte mit neuen Konzepten. Generell lässt sich aber sagen: Jeder, der momentan im Handel tätig ist, muss sehr agil, lernbereit und offen sein.
Das Interview in voller Länge finden Sie als Audiofile in diesem Beitrag. Das Gespräch führte Pascal Kaiser.