Seit anderthalb Jahren dürfen Händler in der Schweiz Hanfprodukte mit geringem THC-Gehalt verkaufen. Es gibt nun damit legalen Hanf und auf der anderen Seite die illegal berauschende Droge. Der Alltag der Polizei wurde damit komplizierter, sagt Bernhard Graser von der Aargauer Kantonspolizei.
SRF News: Seit 2017 gibt es den legalen CBD-Hanf. Gab es seither im Aargau auch Läden, die neben dem legalen Hanf auch berauschendes Cannabis verkaufe haben?
Bernhard Graser: Wir kennen die Läden im Aargau und die Leute die dahinterstehen. Und wenn wir nun die erste Bilanz ziehen, können wir sagen: Wir dürfen keine Bedenken haben, dass krumme Dinge gedreht werden. Es läuft gut. Wir haben auch kein Interesse die Läden ständig zu kontrollieren.
Wie sieht es auf der Strasse aus? Es gab ja zuerst die Diskussion, ob man mit dem legalen Hanf überhaupt Autofahren darf.
Am Anfang gab es eine Unsicherheit. Was ist, wenn es nach Marihuana riecht und der Autofahrer sagt, es sei nur CBD. Für uns ist es in der Praxis jedoch nicht relevant. Wir machen ja nicht Jagd auf Kiffer. Der Fokus liegt bei uns auf Fahren unter Drogeneinfluss, und für dies haben wir Testverfahren.
Zurzeit unterscheidet man noch zwischen dem legalen CBD-Hanf und dem Hanf mit dem hohen THC-Gehalt. Was würde sich für Sie ändern, wenn auch dieser legalisiert würde?
Es ist klar, das Thema Legalisierung steht im Raum. Wir als Polizei fügen uns dabei den Anordnungen der Politik. Wir vollziehen einfach das Gesetz. Aber wir würden es begrüssen, wenn Klarheit herrschen würde. Man sieht es bei der Einführung des CBD. Dies gab viele Regulierungen und Zusatzvorschriften. Es gibt eine gewisse Unsicherheit auch beim Vollzug. Es braucht in der Praxis Anpassungen. All dies würde bei einer Legalisierung wegfallen.
Das Gespräch führte Alice Sager.