Es braucht keine weiteren Massnahmen bei der Zürcher Ausschaffungsfirma Oseara. Dieser Ansicht ist das Zürcher Kantonsparlament und hat am Montag darauf verzichtet, ein dringliches Postulat an die Regierung zu überweisen. Der Vorstoss der Grünen wurde mit 119 zu 47 Stimmen deutlich abgelehnt.
Die Vorgeschichte
In die Kritik geriet die Firma Oseara, die bei Ausschaffungen für die medizinische Betreuung zuständig ist, aufgrund von mehreren Vorfällen.
- Eine hochschwangere Frau aus Eritrea wurde mit ihrem Kleinkind ausgeschafft, obwohl sie laut Stadtspital Triemli transportunfähig war.
- Ein akut suizidgefährdeter Mann wurde ausgeschafft – trotz Warnung der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.
Für Diskussion sorgte zudem, dass gleich mehrere Ärzte der Firma Oseara nicht über einen anerkannten Fachärztetitel verfügen. Dies wäre laut Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Zürich Pflicht. Für die Kantonspolizei Zürich beurteilt die Firma nämlich zusätzlich, ob jemand überhaupt gesundheitlich in der Lage ist, verhaftet zu werden.
Die Konsequenzen
Der Zürcher Regierungsrat hat Fehler eingeräumt. Die Gesundheitsdirektion hat aus diesem Grund ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen die Oseara eingeleitet. Dies führte zu einer Ermahnung. Mittlerweile seien jedoch sämtliche Ärzte bewilligt. Es seien deshalb auch keine weiteren Massnahmen nötig, entschied am Montag das Zürcher Kantonsparlament.