Seit Mitte März 2017 gilt für ausländische Ärzte: Wer nicht in der Schweiz studiert hat oder mindestens drei Jahre Weiterbildung hier absolviert hat, erhält im Aargau keine Zulassung mehr.
Das kantonale Gesundheitsdepartement von Franziska Roth hat dies mit möglichen Qualitätsproblemen begründet. Die Beschränkung gilt für Ärzte, die in eigenen Praxen oder in Gruppenpraxen tätig sind. Spitalärzte sind von der Zulassungsbeschränkung nicht betroffen.
Die Situation ist schlimmer, als ursprünglich gedacht.
Nun will der Kanton Aargau wieder Ausnahmen zulassen. Das Gesundheitsdepartement erarbeitet die Grundlagen für eine entsprechende Verordnung. Kantonsarzt Martin Roth bestätigt einen Artikel der «Aargauer Zeitung».
Laut Roth ist die Situation schlimmer als man noch vor einem Jahr gedacht habe: «Gerade in ländlichen Regionen ist es immer schwieriger, Hausärzte zu finden. Vor allem auch wenn Praxen wegen Pensionierungen zugehen, ist es für sie sehr schwierig, eine Nachfolgeregelungen zu treffen.»
Hausärzte begrüssen die geplante Lockerung
Beim Aargauer Haus- und Kinderärzteverband begrüsst man diesen Schritt. «Das bringt sicher etwas», ist Martin Jirovec, Präsident der Aargauer Haus- und Kinderärzte, überzeugt. «Der Hausärztemangel ist kein Gespenst der nächsten Jahre, sondern er existiert bereits.»
Ausnahmen sollen laut Roth bereits ab Frühling wieder möglich sein. In den Ausnahmefällen werde der Kanton die Ärzte aber noch genauer durchleuchten, um sicherzustellen, dass die Qualität stimmt.