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Heime Erste Corona-Todesfälle in Baselbieter Altersheimen

In rund einer Handvoll Altersheimen im Baselbiet haben sich Heimbewohner mit dem Corona-Virus angesteckt. Besonders betroffen ein Altersheim in Ormalingen.

Besonders betroffen ist das Altersheim Zentrum Ergolz in Ormalingen. Dort haben sich vier Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Corona-Virus angesteckt. Nach Informationen des «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sind zwei Bewohnerinnen im Alter von 94 und 86 Jahren an der Krankheit gestorben.

Altersheim-Geschäftsführer Raymond Caduff wollte sich aus Datenschutzgründen nicht dazu äussern. Beim Kanton bestätigte der Sprecher der Gesundheitsdirektikon die beiden Todesfälle wegen Corona im Altersheim in Ormalingen.

Keine Verlegung ins Spital trotz Corona

Die beiden inzwischen verstorbenen Bewohnerinnen des Altersheims wurden nicht ins Spital verlegt, sondern wurden unter Sicherheitsvorkehrungen bis zum Schluss im Heim gepflegt. Altersheim Geschäftsführer Raymond Caduff sagt: «Ob jemand ins Spital verlegt wird oder nicht, entscheiden im Grundsatz Ärztinnen und Ärzte.» Gesundheitsdirektions-Sprecher Rolf Wirz ergänzt: «Wenn es aus medizinischen Gründen sinnvoll ist, spricht nichts dagegen, jemanden auch von einem Altersheim ins Spital zu verlegen.»

Isolation im Altersheim möglich

Allerdings haben die meisten Altersheime im Baselbiet entschieden, dass sie - wenn immer möglich - Corona positiv Getestete in Isolation in ihren Heimen pflegen wollen. Dies erklärt Daniel Bollinger Präsident des Heimverband Curaviva Baselland. Auch wenn dies ein grosser Aufwand sei, Corona-Kranke in den Heimen zu isolieren und diese in Schutzkleidung auch zu pflegen.

Verbands-Präsident Bollinger ist aber überzeugt, dass dieser Entscheid auch von den allermeisten Bewohnerinnen und Bewohner unterstützt werde. «99 Prozent unserer Bewohnerinnen und Bewohner wünschen sowieso eine palliative Pflege im Heim und möchten nicht mehr ins Spital verlegt werden - unabhängig von Corona.»

Schliesslich könne man Corona-Kranke auch in Heimen mit Medikamenten so behandeln, dass sie auch bei schwerstem Verlauf nicht quallvoll ersticken würden. Solange man nicht vor einer «gröbsten Überforderung» in einem stehe, also vor zu viel Fällen aufs Mal, werde man versuchen, Heimbewohner in den Heimen zu pflegen und nicht ins Spital zu überweisen.

Regionaljournal Basel, 06:31 Uhr

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