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Herbstgast «Ich bin Vollblutitalienerin, aber meine Heimat fehlt mir nicht.»

Vor bald 14 Jahren eröffnete Rita Sequenzia ihren Spezialitätenladen im Bachlettenquartier. Einen grossen Plan hatte sie damals nicht. Aber die Rechnung ging auf: Der Laden ist immer voll.

16 Jahre lang arbeitete Rita Sequenzia an der Seite ihres Mannes in dessen Metzgerei. Dann kam die Scheidung. Mit über 50 Jahren musste sie sich beruflich neu orientieren. Von ihrem Coiffeur erfuhr sie, dass im Bachlettenquartier ein Laden frei würde. Ohne grosse Marktabklärungen unterschrieb sie den Mietvertrag - und hat es bis heute nicht bereut.

Zwar ist Sequenzia inzwischen über 65 Jahre alt und könnte sich in die Pension verabschieden. Doch das will sie nicht. «Der Kontakt mit den Kunden würde mir fehlen.» Also wird sie auch weiterhin hinter ihrem Ladentresen stehen und ihre Gäste mit einem fröhnlichen «Arrivo subito» begrüssen, wenn diese ihr Geschäft betreten.

Rückkehr nach Italien? «Ausgeschlossen.»

Nach Italien zurückzukehren, ist für sie keine Option. Sie liebe zwar das Land, müsse aber nicht dort leben. Ihre Eltern, beide Italiener, kehrten Mitte der 1980er-Jahre nach Italien zurück und liessen ihre Tochter und ihre Enkelkinder zurück. «Das war für uns, die in der Schweiz blieben, sehr hart. Das will ich meinen Töchtern und meinen Enkelkindern nicht antun.»

Rita Sequenzias «Bachletten Paradiesli» ist immer gut besucht. Unter anderem auch wegen ihrer Pizza. Die gehört zu den besten in Stadt. «Ein guter Pizzateig ist eine einfache Sache: Mehl, Wasser, Olivenöl, Salz und Wasser.» Damit verrät Rita Sequenzia kein Geheimnis. Die wahre Kunst sind die Mengen. Doch diese verrät sie nicht. «Das ist unser Geschäftsgeheimnis,» lacht sie und verschwindet in die Küche.

(SRF1, Regionaljournal Basel, 17:30)

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