Die Highland Games in Wolfwil (SO) fanden zum 3. Mal statt. Sie dauerten vom Freitag bis zum Sonntag. Im Mittelpunkt stehen die sportlichen Wettkämpfe. Die Teilnehmer absolvieren einen Mehrkampf mit Steinstossen, Gewichtweitwurf, Hammerwerfen, Gewichthochwurf und Baumstammüberschlag. Sieger in der zweiten Stärkeklasse vom Samstag ist Ueli Pickel aus dem Kanton Thurgau.
SRF: Ueli Pickel, wie wurden sie eigentlich Highland Gamer?
Ich kam aus dem Kraftbereich dazu. Eigentlich bin ich ein Strongman. Die kennt man durch Serien wie «Game of Thrones». Aber die Highland Games sind älter und traditioneller. Das hat mich angemacht, die Tradition, verbunden mit Kraft und der Explosivität der Disziplinen.
Ist das denn mehr Fun oder wirklich Sport, verbunden mit hartem Training?
Es ist beides. Man muss hart trainieren, um gut zu sein. Aber es macht auch wirklich Spass. Es ist wie eine Familie hier. Die Leute sind offen und nett. Man wird von allen unterstützt. Und man jubelt auch für die anderen.
Sie haben den Mehrkampf gemacht, unter anderem mit Gewichtweit- und -hochwurf. Und das Baumstammwerfen gehört auch dazu, das ist wohl die bekannteste Sportart der Highland Games. Können Sie erklären, wie dieses Baumstammwerfen eigentlich geht?
Zuerst wird der Baumstamm aufgestellt. Dann muss der Werfer den Baumstamm anheben und ihn balancieren. Wenn man ihn nicht balancieren kann, fällt er gleich wieder um, und dann hat man null Punkte. Wenn man den Stamm richtig balanciert hat, muss man ihn so hochwerfen, dass er sich überschlägt, also das eine Ende muss das andere überkippen. Es kommt dann sehr darauf an, wie der Stamm fällt. Man muss sich das Ziel wie eine grosse Uhr vorstellen. Wenn der Baum genau auf 12 Uhr zeigt, hat man die maximale Punktzahl. Jede Abweichung gibt Minuspunkte. Die Distanz spielt keine Rolle. Wichtig ist vor allem, dass er richtig liegt.
Highland Games, das ist Schottland. Gehen Sie privat immer nach Schottland, wenn sie Ferien haben?
Ich war erst einmal dort. Es war toll. Aber nein, um Highland Games zu erleben, muss man nicht nach Schottland gehen. Man kann auch, wie heute, nach Wolfwil kommen. Hier kann man die Games und das Mittelalter erleben.
Das Gespräch führte Stefan Ulrich