Die Migros-Tochter Mibelle ist beim Verein «Tischlein deck dich» eingestiegen, der überschüssige Lebensmittel an Hilfsbedürftige abgibt. Mibelle beteiligt sich mit Hygiene- und Kosmetikprodukten, sagt Peter Hofmann, Leiter Werkslogistik bei Mibelle, im Interview.
SRF News: Wie kam Mibelle auf die Idee mit «Tischlein deck dich» zusammen zu arbeiten?
Peter Hofmann: Die Nachhaltigkeit ist tief in der Migros verankert. Wir versuchen möglichst viel zu reduzieren und wiederzuverwenden. Aus diesem Grund suchten wir eine Zusammenarbeit mit Caritas und «Tischlein deck dich».
Welche Produkte gibt Mibelle «Tischlein deck dich» ab?
Es sind verschiedene Körperprodukte. Wir sprechen von Shampoo, Duschgel, Zahnpasta und Cremen. Die Produkte sind in einwandfreiem Zustand und entsprechen den Gesetzten und Hygienenormen.
Das heisst: Es sind keine Produkte deren Verfallsdatum abgelaufen ist?
Nein, es sind Produkte, die wir eigentlich im Laden verkaufen könnten. Es sind vor allem Unregelmässigkeiten der Produktplanung. Das heisst: Wenn man ein Produkt plant, kann es verschiedene Unregelmässigkeiten geben, etwa beim Einstellen einer Maschine, bei Testläufen, bei schadhaften Lieferungen und so weiter. Mit solchen Produkten können wir Leuten eine Freude machen, die einen finanziellen Engpass haben.
Sie sagen Unregelmässigkeiten. Können Sie dies konkret erklären?
Das kann zum Beispiel eine Etikette sein, die nicht schön aufgeklebt wurde. Oder auch, dass ein Deckel schräg aufgeschraubt wurde. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass das Produkt nicht in Ordnung wäre. Bei vielen Sachen würde man von Auge gar nicht merken, dass etwas nicht stimmt.
Oft würde man von Auge gar nicht merken, dass das Produkt nicht in Ordnung ist.
Von welcher Menge sprechen wir hier, die Sie nun an «Tischlein deck dich» abgeben können?
Das ist sehr unterschiedlich. Wir können sagen, es sind in einem Monat etwa zwei Tonnen. Natürlichen sprechen wir uns mit unseren Kunden ab, ob wir die Ware an Caritas und «Tischlein deck dich» abgeben dürfen.
Warum gibt die Mibelle die Produkte ab? Sind Sie Gutmenschen oder geht es ums Image?
Ich denke, das Image ist sicher auch ein Grund. Der wichtigste Grund ist jedoch, dass man diese Produkte nicht einfach in den Abfall wirft oder recycelt, sondern den Menschen in ihren schwierigen Zeiten hilft.
Das Gespräch führte Wilma Hahn.