- In einer ersten Tranche gibt die Aargauer Regierung 150 Millionen Franken aus einem Topf mit 300 Millionen frei. Damit soll die Wirtschaft im Kanton unterstützt werden.
- Die Aargauer Wirtschaftshilfe besteht aus Sofortzahlungen, Kreditausfallgarantien und Härtefall-Leistungen. Die Beiträge des Kantons ergänzen die Massnahmen des Bundes.
- Der Fokus liege «auf der kurzfristigen Nothilfe sowie Liquiditätssicherung von normalerweise wirtschaftlich gesunden Unternehmen», so der Aargauer Finanzdirektor Markus Dieth.
- Zur Wirtschaftshilfe kommen rund 23 Millionen Soforthilfe und Ausfallentschädigungen an Kulturunternehmen und Kulturschaffende hinzu.
Die Unterstützung des Kantons soll dort greifen, wo die Massnahmen des Bundes nicht greifen, erklärte Regierungsrat Markus Dieth vor den Medien. Dazu setze der Aargau «einen beachtlichen Teil unserer Steuergelder ein». Die Regierung wolle damit die wirtschaftliche Grundstruktur des Kantons stützen.
Wer, was und wie
Die Sofortzahlungen sind für selbstständig Erwerbende und Kleinstunternehmen gedacht. Diese profitieren momentan nur wenig von der Unterstützung des Bundes.
Mit Kreditausfallgarantien werden kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden unterstützt. Diese Unterstützung greift zusätzlich zu den Bundesbürgschaften.
Härtefall-Leistungen können jene Unternehmen beziehen, für welche eine Sofortzahlung oder eine Kreditausfallgarantie nicht reicht. Zu dieser Massnahme gehören einmalige Beiträge von maximal 20'000 Franken oder vom Kanton abgesicherte Kredite bis zu einer Million.
Die drei Massnahmen (Sofortzahlungen, Kreditausfallgarantien und Härtefall-Leistungen) sind laut dem Kanton nicht kumulierbar. Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden gehen leer aus. Sie sollen Bundesbürgschaften beantragen.
Firmen, welche von der kantonalen Unterstützung profitieren wollen, können ab dem 20. April ihre Gesuche online eingeben . Anträge für Sofortzahlungen und Kreditausfallgarantien werden per Selbstdeklaration abgewickelt. Bei den Kreditausfallgarantien und den Härtefall-Leistungen entscheiden das Finanz- und das Volkswirtschaftsdepartement. Bei der Prüfung helfen auch die Banken.
Kommission gibt ihren Segen
Der Aargauer Regierungsrat hat die zuständige Kommission des Kantonsparlaments über seine Pläne informiert. Die Kommission für Aufgabenplanung und Finanzen habe dem 150-Millionen-Paket zugestimmt, so die Regierung. Der Grossen Rat soll das Geld nachträglich absegnen.
Auch für Kultur und Sport
Organisationen und Personen aus dem Bereich Kultur werden mit rund 23 Millionen Franken unterstützt. 9 Millionen davon stammen vom Kanton Aargau, der Rest vom Bund.
Für Sport, Soziales, Jugend und andere gemeinnützige Bereiche spricht die Aargauer Regierung 5 Millionen aus dem Swisslos-Fonds. Diese Beiträge müssen nicht zurückbezahlt werden. Das Geld ist laut Regierungsrat für jene Organisationen gedacht, welche bisher noch keine Unterstützung erhielten.
4,5 Bundes-Milliarden in den Aargau
Aargauer Unternehmen erhalten laut Finanzdirektor Dieth insgesamt rund 4,5 Milliarden Franken Hilfe vom Bund. Daneben gewährten die Aargauer Banken bisher im Umfang von 665 Millionen Kredite, für welche der Bund bürgt.
Rund ein Fünftel aller Betriebe im Kanton sind momentan geschlossen. Dies als Folge der durch den Bundesrat angeordneten Massnahmen. Das kantonale Amt für Arbeit und Wirtschaft rechnet in den nächsten Monaten mit bis zu 12'000 Gesuchen für Kurzarbeit.