Drei Bände sollen in der Serie erscheinen, der erste wurde im Frühsommer publiziert. Die Geschichte spielt in Bergün des 17. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden die ersten Versuche unternommen, eine Strasse durch den imposanten Bergünerstein, die Felswand unterhalb des Dorfs, zu bauen.
Geschrieben hat das Buch Antonia Bertschinger. Sie lebt in Basel, kehrt aber immer wieder nach Bergün zurück.
SRF News: Antonia Bertschinger, weshalb dreht sich Ihr Buch rund um den Bau der Strasse durch den Bergünerstein?
Antonia Bertschinger: Als ich noch ein Kind war, fuhren wir sehr viel nach Bergün. Ich hatte immer Angst, dass uns der Bergünerstein auf den Kopf fällt. Eine Faszination war also schon immer da. Bei den Recherchen für das Buch fand ich heraus, dass es mehrere Versuche gab, um die Strasse zu bauen. Dieser Aspekt faszinierte mich ebenfalls.
In der Geschichte erhoffen sich die Bergünerinnen und Bergüner viel von der neuen Strasse. Wie sah der Alltag in Bergün um 1600 aus?
Die Albularoute war keine wichtige Handelsroute. Die Haupteinnahmequelle war die Landwirtschaft. Während der kleinen Eiszeit war aber auch diese Einnahmequelle sehr eingeschränkt. 1598 mussten beispielsweise Kühe nach Obervaz getrieben werden, da es in Bergün nicht genug Futter gab.
Und das ohne die Strasse durch den Bergünerstein.
Man musste einen Umweg machen über einen Weg, der heute noch als Wanderweg erschlossen ist. Dieser war aber eng und gefährlich.
Auch das zeigt also, wie gross die Hoffnungen in die neue Strasse waren?
Wie gross diese wirklich waren, darüber kann ich nur spekulieren. Über den ersten Bauversuch 1603 gibt es nur eine Quelle. Aber aus Geschichtsbüchern wird schon ersichtlich, dass man sich wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte.
Der erste Band Ihres Buches ist publiziert, wann folgen die nächsten zwei?
Die Handlung des zweiten Buches kenne ich schon ziemlich gut, und ich habe die Geschichte auch schon etwas recherchiert. In den letzten Monaten hatte ich gegen 15 Lesungen und deshalb kaum Zeit. Nun habe ich aber wieder angefangen zu recherchieren.
Das Gespräch führte Marc Melcher.