1980 baggerten Arbeiter oberhalb von Grächen einen kleinen Bergsee aus. Bei den Grabarbeiten im Seegrund kamen dutzende alter Baumstämme zum Vorschein, welche die Jahrhunderte – luft- und wasserdicht abgeschlossen – praktisch unversehrt überstanden hatten.
Manche Zeitungen bezeichneten den Fund gar als Weltsensation.
Rund 60 Baumstämme wurden später wissenschaftlich untersucht, unter anderem an der ETH und an amerikanischen Universitäten. Die Forscher konnten so Rückschlüsse ziehen auf die Temperaturentwicklung. Ausserdem stellte sich heraus, dass einige Stämme bearbeitet worden waren. Deshalb gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Ferienort im Oberwallis bereits zur Eisenzeit bewohnt worden war.
Stämme gerieten beinahe in Vergessenheit
Nach den Untersuchungen interessierte sich kaum jemand mehr für den zufälligen Fund. Dem Dorfhistoriker Kurt Brigger liessen sie aber keine Ruhe. Er spürte einige von ihnen im Forstmuseum Ballenberg auf und bat das Museum um die Rückgabe.
Am vergangenen Wochenende reiste eine Delegation aus Grächen ins Berner Oberland und holte unter anderem einen Baumstamm zurück, der vor 1500 Jahren im Mattertal gewachsen war. Die Rückgabe wurde mit einem Empfang gefeiert, der «Holztotz», der als «ältester Grächner» gilt, hat nun einen Ehrenplatz im Ortsmuseum erhalten.