Das älteste Bauernhaus im Kanton Basel-Stadt steht im oberen Dorfteil von Bettingen. Bis 1968 war es bewohnt. Zwei ältere Frauen wohnten darin, in einfachsten Verhältnissen, ohne Badezimmer und Heizung. Seither steht es leer und verlottert immer mehr. Grosse Löcher im Dach sind sichtbar. Die Plane, die das Dach abdecken sollte ist zum Teil runtergerutscht. «Es musste etwas geschehen», fasst Frank Löbbecke, Leiter Bauforschung bei der kantonalen Denkmalpflege die Situation zusammen. Die Regierung hat für das Haus im Juni ein Notdach angeordnet. «Der Kanton kann nicht den Umbau verfügen aber dass es nicht weiter zerfällt.» Seit 2011 steht das Haus aus dem Jahr 1554 unter Denkmalschutz.
Der Eigentümer des Hauses, Ronald Iff hat das Haus von seiner Mutter geerbt. Sie wollte das Haus damals umbauen, scheiterte aber an den Auflagen der Behörden, so Ronald Iff. Und für ihn sei es finanziell unmöglich das Haus nach den Vorgaben der Denkmalpflege zu sanieren. «Jetzt werde ich mit einer Riesenrechnung bedroht» sagt Iff. Nach Gesetz muss der Eigentümer das Notdach finanzieren.
Die Situation rund um das Haus ist seit Jahrzehnten verfahren. Ursprünglich wollte die Gemeinde es kaufen und umbauen und öffentlich nutzbar machen, zum Beispiel als Bibliothek für die Schule, die gleich daneben ist. Die Pläne scheiterten. Er werde das Haus nie verkaufen, sagt Ronald Iff. Er glaube nun nach 50 Jahren an eine Lösung, sagt Frank Löbbecke von der Denkmalpflege. Stiftungen würden sicher einen Teil des Notdachs finanzieren, die Kosten werden auf 130'000 Franken geschätzt. Und es gäbe auch andere Organisationen, die sich am Umbau beteiligen würden.
Denn das Haus sei kulturgeschichtlich von hohem Interesse, gerade weil es lange leer stand und nichts daran gemacht wurde. «In diesem Gebäude steckt ein Schatzkästchen an historischer Überlieferung.» Darum möchte es die Denkmalpflege möglichst so erhalten wie es ist, es so sanieren, dass es nicht weiter zerfällt.