Das Historische Museum Baden plant eine Ausstellung zur 68er-Bewegung und deren Folgen in der Region Baden. Eröffnung ist Ende September. Noch ist das Museum aber auf der Suche nach Objekten, die es ausstellen könnte. Per Aufruf suche man Erinnerungsstücke aus der Bevölkerung, erklärt Kuratorin Heidi Pechlaner Gut im Interview.
SRF News: Welche Rolle spielte die Region Baden in der Zeit zwischen 1968 und 1971?
Heidi Pechlaner Gut: Die 68er-Bewegungen gab es in der Region nur in einem ganz kleinen Rahmen. Man weiss, dass es in Baden eine kleine Zelle gab. Auch Wettingen hatte eine kleine Bewegung, diese war aber musikalisch ausgerichtet.
Das kann die flippige Hose sein, die Mami bei ihrem ersten LSD-Trip trug.
Die Protagonisten, die sich in Baden für die Bewegung stark machten, die gingen dann aber auch nach Zürich, um Krawall zu machen.
Sie suchen nun mit einem öffentlichen Aufruf nach Erinnerungen und Erinnerungsstücken von den Menschen in der Region Baden. Weshalb?
Das ist tatsächlich kein üblicher Vorgang. Wir haben uns dafür entschieden, weil viele Menschen diese Zeit aktiv erlebt haben. Häufig machen wir Ausstellungen über frühere Zeiten, bei denen die Menschen nicht aktiv etwas beitragen können. Die Idee ist nun, dass wir dieses Mal die Menschen wirklich direkt ansprechen können.
Was für Erinnerungsstücke suchen Sie?
Zum Beispiel die flippige Hose, welche das Mami bei ihrem ersten LSD-Trip trug. Das ist jetzt natürlich ein provokatives Beispiel. Es geht um Stücke, die mit einer Geschichte für diese Person verbunden sind. Dem sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Haben Sie schon viele Rückmeldungen erhalten?
Bis jetzt habe ich eine Handvoll Mails erhalten, nicht mehr. Das haben wir aber so erwartet. Unter anderem, weil man in dieser Zeit nicht das Verständnis dafür hatte, Buttons und andere Gegenstände aufzubewahren.
Das Gespräch führte Wilma Hahn.