Es war eine Debatte wie aus dem Schulbuch: Die Parteien machten ihre Haltung zum Klimawandel noch einmal klar. Zu Überraschungen kam es dabei nicht.
Für Links-grün muss es schneller gehen
Links-grün will, dass etwas passiert im Kanton Zürich, und zwar schnell. So fand der grüne Kantonsrat Thomas Forrer, die Botschaft sei schlicht und einfach: «Es muss schneller gehen.»
Wir müssen der kantonalen Klimapolitik einen entscheidenden Schub geben.
Markus Späth von der SP meinte, heute werde der Startschuss zu einer Klimaschutzpolitik gegeben, die diesen Namen wirklich verdiene.
Damit diese verschiedenen Vorstösse eine Chance haben, braucht Links-grün Unterstützung aus der Mitte. Sie wurde vom grün-liberalen Kantonsrat Michael Zeugin zugesichert: «Es ist Zeit, dass im Kanton Zürich alle umweltverträglich agieren.»
FDP und SVP wollen nicht zu viele Eingriffe
Die beiden rechten Parteien SVP und FDP warnten. Auch sie wollen Natur und Klima schützen, aber nicht mit zu vielen Verboten und Eingriffen durch den Staat. Und vor allem nicht auf Kosten der Wirtschaft, so FDP-Kantonsrätin Beatrix Frey-Eigenmann. Die Ziele müssten nicht möglichst rasch, sondern nachhaltig erreicht werden.
Als Wirtschaftskanton sind wir das Tor zur Welt und nicht das autarke gallische Dorf.
Der Rat unterstützte eine Parlamentarische Initiative der Grünen vorläufig, die das Klimaziel verschärfen will. Das neue Zürcher Ziel wäre kompatibel mit dem Ziel des Klimavertrages von Paris. Im Zürcher Energiegesetz steht, dass der Kanton den CO2-Ausstoss pro Einwohnerin und Einwohner bis ins Jahr 2050 auf 2,2 Tonnen pro Jahr senken soll. Laut der Initiative soll dieses Ziel bereits 2030 erreicht werden.
Spezielle Debatte für Martin Neukom
Die Debatte dauerte den ganzen Tag. Sehr speziell war diese Diskussion für den Baudirektor Martin Neukom. Denn als Kantonsrat der Grünen hatte er viele der Vorstösse selber eingereicht; als Baudirektor musste er im Namen der Regierung nun aber gegen seine eigenen Vorlagen argumentieren.