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Hochwasserschutz Aargau Ein Wehr blockiert den Hochwasserschutz an der Wigger

Das 12-Millionen-Franken-Projekt ist lahm gelegt. Der Kanton droht nun privaten Besitzern ihr marodes Wehr abzureissen.

Die Ausgangslage: Der Kanton Aargau möchte die Gemeinden Aarburg, Oftringen, Strengelbach und Zofingen besser vor Hochwasser schützen. Dazu ist ein 12,6 Millionen Franken teures Projekt geplant. Die Wigger soll mehr Wasser abführen können, etwa durch höhere Uferböschungen oder ein breiteres Flussbett.

Flussbett
Legende: Die aktuelle Situation in Zofingen: die Wigger droht bei einem Hochwasser Zofingen und Strengelbach zu überfluten. ZVG / Kanton Aargau

Das Problem: Obwohl der Grosse Rat den nötigen Kredit gesprochen hat, ist das Projekt aktuell blockiert. Um die Industriegebiete in Zofingen vor einem Hochwasser zu schützen, müsste ein Wehr - Aeschwuhr genannt - um einen Meter abgesenkt werden.

Wehr
Legende: Das Aeschwuhr-Wehr in Zofingen muss gemäss dem Kanton um einen Meter abgesenkt werden. ZVG / Kanton Aargau

Das Wehr: Das Aeschwuhr ist inzwischen über 90 Jahre alt. Es leitet Wasser in den Bach Mühletych, wo es zwei Kleinkraftwerke antreibt, die Strom liefern. Früher wurden mit dem Wasser auch die angrenzenden Felder bewässert. Das Wehr und der Kanal gehören einer Genossenschaft.

Der Streit: Gemäss dem Kanton sei das Wehr in einem «schadhaften bis schlechten» Zustand und müsste komplett erneuert werden. Die Aeschwuhr-Genossenschaft sieht das anders und findet, das Wehr müsste nur saniert werden. Der Genossenschaft fehlt offenbar das Geld.

Wehr
Legende: Blick auf das Aeschwuhr-Wehr, das vollständig erneuert werden müsste. ZVG / Kanton Aargau

Die Gespräche: Der Kanton und die Gemeinden boten der Genossenschaft an 80 Prozent der Kosten zu tragen. Dies wurde von der Genossenschaft abgelehnt. Der Kanton droht nun der Genossenschaft, das Wehr abzureissen.

So geht's weiter: Der Kanton setzt der Aeschwuhr-Genossenschaft nun ein Ultimatum. Entweder die Genossenschaft beteiligt sich an der Erneuerung oder der Kanton reisst das Wehr ab. Im nächsten Frühling will der Kanton das weitere Vorgehen beschliessen.

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