Angela Mattli (links) und Pia Stucki wohnen beide im Altenbergquartier. Und sammeln Unterschriften gegen die geplante Mauer. Diese ist eine der Massnahmen, die die Stadt Bern im Altenbergquartier vorsieht. Sie soll das Quartier vor Hochwasser schützen.
Das ist ein Einschnitt in die Lebensqualität.
Doch das Quartier will die Mauer nicht – der Altenberg sei nicht gleichermassen vor Hochwasser bedroht, wie zum Beispiel das Mattequartier. «Die Mauer wird mindestens ein Meter hoch, das ist für uns zu hoch: Man sieht kaum drüber, es ist ein Einschnitt in die Lebensqualität», sagt Angela Mattli.
Künftig wird mehr Wasser kommen.
Der Berner Stadtingenieur Reto Zurbuchen kann diese Befürchtungen verstehen. Gleichzeitig betont er, dass neu kurzfristig, ohne grosse Vorwarnung mehr Wasser aus dem Thunersee in Richtung Bern gelassen werde.
Deshalb brauche es mehr Schutz: «Für die Blaulichtorganisationen ist es bei Hochwasser unmöglich, ins Altenberquartier zu fahren», so Reto Zurbuchen.
Wir sind nicht gegen Hochwasserschutz.
Gegen Hochwasserschutz seien sie nicht. «Hochwasserschutz ist sicher angebracht, wo es nötig ist», sagt Pia Stucki. Aber die Mauer sei übertrieben.
Rund 60 Einsprachen hat es zum Hochwasserschutzprojekt insgesamt gegeben, viele davon aus dem Altenbergquartier. Reto Zurbuchen sagt, dass mit den Einsprechern nun das Gespräch gesucht werde: Natürlich nehme man diese Einsprachen ernst.
Der Widerstand aus dem Altenberg erstaunt mich.
Er ist nicht erstaunt über die Anzahl Einsprachen, das sei normal. Aber: «Überraschend ist allerdings die Anzahl der Einsprachen aus dem Altenberg.» Lässt sich keine Lösung finden, wird juristisch entschieden, wer Recht erhält: Das Altenbergquartier oder die Stadt Bern.