Ein Hochwasserschutzprojekt entlang der Kleinen Schliere soll Alpnach künftig vor Überschwemmungen bewahren. Die Gemeinde hat am Dienstagabend vier Massnahmen vorgestellt, die 35,25 Millionen Franken kosten und Abhilfe gegen künftige Fluten schaffen sollen.
Die Kleine Schliere ist ein Wildbach, der westlich von Alpnach entspringt und in den Alpnachersee mündet. Sie ist bekannt für Überschwemmungen, wie sich zuletzt 2005 und 2013 zeigte.
Geplante Massnahmen
Herzstück des geplanten Schutzprojekts ist ein Entlastungsbauwerk im Gebiet Chlewigen, wie die Gemeinde anlässlich der Präsentation mitteilte. Das Bauwerk soll die Dosierung von Wasser, Geschiebe und Schwemmholz gewährleisten. Damit würde der nachfolgende Schlierenkanal entlastet. Letzterer wurde 1930 fertiggestellt und soll in einem weiteren Schritt verstärkt und saniert werden.
Die dritte Massnahme betrifft den Unterlauf der Kleinen Schliere bis zur Seemündung. Dieser wird erneuert und ökologisch aufgewertet, das Flussbett verbreitert, das Gefälle ausnivelliert. Der Fischaufstieg soll vom See bis ins Gebiet Chlewigen möglich sein.
Neuer Entlastungskorridor
Schliesslich soll ein neuer Entlastungskorridor bei einem extremen Hochwasser ein Teil des Wassers kontrolliert zum See führen. Es entsteht keine neue Bachrinne. Notwendig sind aber Terraingestaltungen und Mauern. Im gefährdeten Gebiet leben rund 3800 Personen.
Die Kosten für die vier Massnahmen belaufen sich auf 35,25 Millionen Franken. Diese teilen sich Bund, Kanton und die Gemeinde Alpnach. Der genaue Aufteilungsschlüssel ist noch nicht klar.
Die Gemeinde Alpnach entscheidet am 24. November über den Kreditantrag, im März 2020 soll das Obwaldner Parlament über das Geschäft befinden. Öffentlich aufgelegt wird es im Frühling, Baubeginn wäre im Jahr 2021.