23 Millionen Franken kostet das gesamte Hochwasser-Schutzprojekt den Bund, den Kanton Aargau und die betroffenen Gemeinden. Für einmal sorgt jedoch nicht die Finanzierung für Kritik. Die Parteien sind sich einig, dass es den Hochwasserschutz brauche. Allerdings nicht in der vom Kanton geplanten Art und Weise.
Zu viel Landverlust?
Der Kanton möchte in der Nähe von Staffelbach einen Damm bauen und so ein grosses Rückhaltebecken zwischen Staffelbach, Kirchleerau und Attelwil schaffen. Weiter soll es flussabwärts eine höhere Mauer und einen Erddamm in Schöftland geben, und zudem eine Absenkung des Flussbetts in Oberentfelden und Suhr. In einem zweiten Schritt soll dann die Suhre noch revitalisiert werden, der Fluss soll mehr Platz und Schwemmfläche erhalten.
Die Revitalisierung findet der Aargauer Bauernverband unnötig. Die zehn Hektaren Landwirtschaftsland, die so verloren gehen würden, seien zu viel, finden die Bauern. Mit dem identischen Landverlust durch den Damm könnte der Bauernverband aber leben. Ähnlich sehen das auch SVP und FDP. Die SVP lehnt deshalb das ganze Projekt ab, die FDP würde mangels Alternativen trotzdem zustimmen.
Eine Alternative schlagen die Grünen in ihrer Stellungnahme vor. Man müsse die verlorene Landwirtschaftsfläche an einer anderen Stelle kompensieren, dann könnten die Grünen dem Projekt zustimmen. Die Grünen stören sich aber zusammen mit SP und GLP am geplanten Damm. Dieser würde in einer Landschaft von nationaler Bedeutung errichtet werden.
Einzig die CVP sieht keine grossen Kritikpunkte und ist zufrieden mit dem Projekt. Aufgrund der kritischen Beurteilung der anderen Parteien, muss der Kanton beim Hochwasserschutzprojekt der Suhre wahrscheinlich noch einmal über die Bücher, wenn er mit dem Projekt nicht Schiffbruch erleiden will.