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Höchstwert überschritten Arsen im Bündner Trinkwasser

Bei elf der einunddreissig kontrollierten Trinkwasserfassungen überschritt die Arsenkonzentration den Höchstwert.

Der giftige Stoff Arsen kommt natürlicherweise im Gestein vor. Wenn der Fels verwittert, kann der Stoff ins Trinkwasser gelangen. Seit 2014 gilt schweizweit ein Höchstwert von zehn Mikrogramm pro Liter.

Arsen

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Arsen gilt als eines der giftigsten Elemente, die es gibt. Es hat einen jahrtausendalten Ruf als Mordgift. Dabei handelt es sich aber genau genommen um Arsenik - eine Form von Arsen, die mit der Verbrennung von elementarem Arsen gewonnen wird.

Seit der Antike wird Arsenik in Form von weissem Pulver als Mordgift verwendet. Noch 1840 soll ein Grossteil der Giftmorde mit Arsenik verübt worden sein. Eine zuverlässige Probe wurde erst 1836 entdeckt.

In der Natur kommt Arsen meist in einer weniger toxischen Form vor. Jedoch kann eine Belastung durch Arsen starke gesundheitliche Auswirkungen haben. Genannt werden je nach Menge Symptome wie beispielsweise die Reizung der Verdauungsorgane, verminderte Produktion der Blutzellen oder ein erhöhtes Krebsrisiko.

Bereits vor sieben Jahren beprobte das Bündner Amt für Lebensmittelsicherheit alle über 300 Trinkwasserfassungen in Graubünden. Damals seien die betroffenen Gemeinden informiert und aufgefordert worden, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, sagt Kantonschemiker Matthias Beckmann. Doch nicht alle haben gehandelt, wie jetzt eine erneute Überprüfung 2019 zeigt.

Dieses Jahr hat der Kanton 31 Trinkwasserfassungen beprobt. Bei elf Wasserproben war die Arsenkonzentration über dem Höchstwert, heisst es in einer Mitteilung auf der Website des Amts. Wo das der Fall ist, sagt der Beckmann nicht. Doch die Regionen mit einem grösseren Arsenvorkommen seien bekannt: «Im Puschlav, in der oberen Surselva oder im hinteren Prättigau sind einige bekannte Stellen.»

Hausaufgaben für Gemeinden

Einige Gemeinden hätten unterdessen reagiert und Massnahmen ergriffen, um die Wasserqualität zu verbessern. Bei fünf der elf beanstandeten Wasserfassungen gebe es aber noch keine Lösung, so Beckmann weiter. Die betroffenen Gemeinden hätten nun drei Monate zeit, um Pläne vorzulegen. Allerdings seien die Werte nirgends so alarmierend, dass man eine Wasserfassung hätte schliessen müssen.

Auch im Kanton Glarus führte das Bündner Lebensmittelamt im Auftrag des Kantons Proben durch. Dort wurde keine der Quellen beanstandet.

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