2010 hat das Solothurner Stimmvolk das Verdikt gesprochen: die Höhenklinik Allerheiligenberg wird geschlossen. Der Kanton versucht seither, die Klinik oberhalb von Hägendorf zu verkaufen. Ein schwieriges Unterfangen.
Schon mit über 20 Interessenten hat der Kanton teilweise intensive Gespräche geführt – immer erfolglos. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf einen Vorstoss von Tobias Fischer (SVP, Hägendorf) hervor.
Die Hauptgründe, weshalb ein Verkauf bislang nicht zustande kam:
- Wer die Klinik kauft, darf keine Konkurrenz zu den Solothurner Spitälern darstellen. Das ist eine Bedingung des Kantons.
- Der Kanton will nicht noch mehr Pflegebetten subventionieren. Das macht die Umnutzung in ein Alters- und Pflegeheim unattraktiv.
- Die Lage am Berg ist für viele Nutzungen nicht attraktiv. Heime zum Beispiel werden heute in Stadt- und Dorfzentren errichtet.
- Ein Käufer müsste wohl viel Geld in Unterhalt und Umbau investieren.
Ein Verkauf des Allerheiligenbergs gestaltet sich also schwierig. Trotzdem will die Solothurner Regierung an diesem Ziel festhalten und mit einem Verkauf mehrere Millionen Franken verdienen.
Allerdings: Geld verdienen tut der Kanton schon heute. Die Einnahmen aus Zwischennutzungen sind grösser als die Ausgaben für den Unterhalt des alten Gebäudes. Auch das geht aus der Antwort der Regierung an Kantonsrat Fischer hervor.
Lukrative Zwischennutzungen
Seit 2011 hat der Kanton 2,8 Millionen Franken in den Allerheiligenberg investiert. Ein grosser Teil floss in den Unterhalt der langen Zufahrtsstrasse. Im gleichen Zeitraum konnten durch Vermietungen aber Einnahmen von 3,9 Millionen generiert werden.
Insgesamt 3,5 Jahre lang konnte die alte Klinik bislang voll vermietet werden. Altersheime haben sie als Ersatz-Unterkunft während Renovationen benutzt.
Auch im Moment ist ein Teil des Allerheiligenbergs vermietet. Wie das Hochbauamt auf Anfrage von SRF mitteilt, braucht eine Logistik-Firma aus der Region das Personalhaus der Klinik als Unterkunft für ihre Mitarbeiter.