In Luzern werden neu Armeeoffiziere, Kader aus der Verwaltung und Leiter von Non-Profit-Organisationen gemeinsam die Schulbank drücken. Das neue Angebot der Universität und der Höheren Kaderausbildung der Armee (HKA) solle ein Ausgangspunkt sein für eine schweizweite Zusammenarbeit in der Führungs- und Kaderausbildung, teilten die beiden Institutionen am Mittwoch mit.
Weitermachen ist keine Karriere-Garantie mehr
Kaderoffiziere, die eine Führungsausbildung absolvieren, hätten heute kein entsprechendes Papier in der Hand, das international in der Wirtschaft anerkannt sei.
Einem Personalchef einer internationalen Firma sagt die 'Zentralschule' oder die 'Generalstabsschule' nicht sehr viel.
Das soll sich mit der neuen Weiterbildung ändern. Es sei nämlich nicht mehr so, dass Weitermachen in der Armee automatisch hilfreich sei, für eine Karriere in der Wirtschaft, meint der Rektor der Uni Luzern, Bruno Staffelbach. Die Absolventen der Weiterbildung würden dann ein Zertifikat erhalten, das eine Qualitätsgarantie der Uni einschliesst.
Nicht nur für Militärangehörige
Vom neuen Lehrgang profitieren sollen aber nicht nur Militärangehörige. Auch Leute aus der Wirtschaft, der Verwaltung oder von Non-Profit-Organisationen sollen profitieren können. Inhaltlich würden sich die vier Module nicht auf die Betriebswirtschaft und die Führung im Tagesgeschäft konzentrieren. Es gehe vor allem um Führung in Stresssituationen, wenn Krisen zu erkennen seien. Hier liege genau die Kernkompetenz der Armee.
Es sollte eine gegenseitige Befruchtung für die Universität einerseits, aber auch für die Armee stattfinden.
Auch die Luzerner Regierung ist erfreut über die Pläne für die Zusammenarbeit von Uni und Armee. Sicherheitsdirektor Paul Winiker sieht noch einen weiteren Nutzen der Zusammenarbeit. Sie bringe nämlich nicht militärischen Drill in die Uni, im Gegenteil, sie könnte die Führungsausbildung der Armee menschlicher machen.
Starten soll die neue Weiterbildung im Herbst, die Universität rechnet mit rund 20 Studierenden.