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Höhere Pensen Krienser Stadtrat soll Vollamt werden

Der Krienser Stadtrat schlägt vor, alle fünf Stadtratspensen von heute 80 auf 100 Prozent zu erhöhen.

Diesen Vorschlag unterbreitet der Krienser Stadtrat dem Parlament mit der Totalrevision des Besoldungsreglementes. Der Stadtrat habe eine intensive Abwägung der Vor- und Nachteile gemacht, heisst es in einer Mitteilung, die Pensen-Aufstockung sei der sinnvollste Weg.

Bereits heute würden Mitglieder des Stadtrates deutlich mehr als 80 Prozent arbeiten. Ausserdem sorge ein Vollpensum für Klarheit, Transparenz und Unabhängigkeit im Gremium.

Ein weiteres wichtiges Argument für den Vorschlag des Krienser Stadtrates sei zudem die Erkenntnis, dass die Anforderungen ans Amt in den letzten Jahren mit dem Wachstum der Bevölkerung gestiegen sei.

Nachteile aufgezeigt

Zu Diskussionen führen dürfte, dass die Krienser Stadträte mit dem neuen Reglement keinen nebenamtlichen Teilzeitbeschäftigungen mehr nachgehen dürften. Einerseits gäbe es dadurch zwar keine Diskussionen mehr über Nebeneinkünfte. Andererseits würde das aber einschneidende Folgen für einzelne Mitglieder des Stadtrats haben. Stadtpräsident Cyrill Wiget zum Beispiel dürfte nicht mehr in seinem eigenen Velo-Fachgeschäft arbeiten. Er müsse sich nun Gedanken machen, ob er das in Kauf nehmen würde, sagte er gegenüber SRF News.

Das vom Stadtrat vorgeschlagene Modell hat noch einen weiteren Nachteil: Es ist nicht familienfreundlich. Das sagte FDP-Stadtrat Matthias Senn.

Es ist nicht realistisch, dass ein Stadtrat ein bis zwei Tage pro Woche zur Familie daheim schauen kann.
Autor: Matthias Senn Stadtrat Kriens

Stadtpräsident Cyrill Wiget sieht das kritisch. Heute seien flexible Modelle gefragt, um gute Leute zu finden für den Stadtrat. Es sei problematisch, wenn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Politik nicht möglich sei.

Mehr Ausgaben

Neu würde ein Krienser Stadtrat auf 100 Prozent 200’000 Franken verdienen. Die von der SVP in einer Gemeindeinitiative geforderte Obergrenze werde somit eingehalten. Die Pensenerhöhung würde für die Stadt Kriens, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, Mehrkosten von zirka 180’000 Franken pro Jahr bedeuten. Das werde sicher für Diskussionen sorgen, sagte Stadtpräsident Cyrill Wiget.

Man möchte ein gutes Kader, Persönlichkeiten, das hat aber natürlich ein gewisses Preisschild.
Autor: Cyrill Wiget Stadtpräsident Kriens

Die Vorlage kommt Ende März vor den Krienser Einwohnerrat.

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