Im Alter von drei Jahren hat Philipp Häuselmann herausgefunden, dass er Höhlenforscher werden möchte. Er war mit seinen Eltern in den Beatushöhlen bei Interlaken und als der öffentliche Weg durch die Höhlen zu Ende war, habe er gesagt: «Ich möchte weitergehen.» Aber erst im Studium kam er mit Höhlenforschern in Berührung und begann selbst damit.
Nun erforscht Philpp Häuselmann seit 30 Jahren Höhlen – nicht nur die gegen 9000 in der Schweiz, sondern auch Höhlen im Ausland.
Spektakuläre Funde
Philipp Häuselmann und seine Kollegen der Schweizerischen Gesellschaft für Höhlenforschung, haben bei Vermessungen zum Beispiel herausgefunden, dass es früher – vor gut viereinhalb Millionen Jahren – das Aaretal noch nicht gab. «In den ganz alten Höhlen des Höhlensystems in der Region Sieben Hengste, floss das Wasser ins Eriztal. Das war also das Haupttal. Später kam das Aaretal und tiefte sich rasch ein. Das Wasser kehrte im Berg und floss Richtung Thunersee.»
Wenn die Höhle den Bau der Autobahn beeinflusst
Die Höhlenforschung
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Schweizer Institut für Speleologie und Karstforschung hat Häuselmann auch mitgeholfen, eine spektakuläre Höhle unter der neuen Jura-Autobahn zu erhalten. In der Höhle hat es nicht nur schöne Tropfsteine, sondern auch einen Bach, der als Trinkwasser gebraucht wird.
Der 46-jährige Berner und sein Team machten Tests, wie gross die Sprengladungen und wie schwer die Baumaschinen sein dürfen, damit die Höhle nicht beschädigt wird. «Der Kanton Jura zeigte sich zum Glück sehr fortschrittlich und wir konnten die Höhle erhalten.»
Philipp Häuselmann hat verschiedene Forschungsprojekte in Rumänien, Frankreich und bald auch Slowenien und Kroatien. Er habe seinen Traum zu einem grossen Teil schon gelebt, sagt der Berner, er habe schon viele Höhlen erforscht und vermessen. «Aber die k2, eine der schwersten Höhlen der Schweiz, noch zu vermessen bevor ich zu alt bin um abzusteigen, das wäre noch ein Traum.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)