Ein Boden mit viel Vegetation enthält grosse Mengen an Kohlendioxid (CO), welches durch den Zerfall von organischem Material und durch die Photosynthese der Pflanzen entsteht. Wenn Regen auf diesen Boden fällt und einsickert, nimmt das Regenwasser COauf und es entsteht kohlensäurehaltiges Wasser.
Dieses ist sehr aggressiv. Es sickert in die Ritzen und Spalten des Gesteins und löst Teile des umgebenden Kalksteins auf. Das Wasser sucht sich verschiedene Wege durch den Boden, wodurch ein unterirdisches Labyrinth entsteht.
Erosionskräfte helfen mit
Nach vielen Jahren werden die Spalten im Gestein grösser. Sobald sie eine gewisse Grösse erreicht haben bildet das Wasser einen Wirbel und kann den Kalk wesentlich schneller lösen.
Dann hilft auch die Erosion mit: eingeschwemmter Sand und andere Sedimente schleifen die Wände wie Schmirgelpapier ab. Es entstehen unterirdische Hohlräume.
Bild in Lightbox öffnen.
Ellipsenförmige Gänge
Die Hohlräume sind zu diesem Zeitpunkt vollständig mit Wasser gefüllt. Dieses fliesst unter Druck und greift gleichmässig alle Wände des Hohlraums an. Durch diese Korrosion und mit Hilfe der Sedimente (Erosion) formt es so allmählich runde oder elliptische Gänge ins Gestein. Im Hölloch findet man heute viele solcher Ellipsen. Die meisten von ihnen sind liegend, einige auch stehend.
Mit der Zeit werden die Gänge grösser und stehen nicht mehr komplett unter Wasser. Instabil gewordene Decken stürzen ein und vergrössern die Hohlräume. Dort, wo das Wasser weiterhin wirkt, können tiefe Schluchten entstehen.
Weitere Gestaltung der Höhle
Eine Karsthöhle wird auch nach der eigentlichen Entstehung weiter gestaltet. Die Gänge im Hölloch beispielsweise wurden seit ihrer Bildung mehrmals überflutet, was die Tropfsteinbildung beeinflusst hat, und durch Verschiebungen der Erdkruste sind neue Abflusswege oder Tropfstellen entstanden.