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Hohe Lärmbelastung im Aargau Heulende Motoren torpedieren den Lärmschutz

  • 175 Millionen Franken hat der Kanton Aargau bisher für die Lärmsanierung der Strassen ausgegeben.
  • Trotzdem bleibt die Lärmbelastung hoch, wie Messungen in diesem Monat zeigen.
  • Laut dem Baudepartement sei das Fahrverhalten von Sportwagen- und Motorradfahrern schuld.

Aarau an einem sonnigen Nachmittag. Junge Männer fahren mit ihren Sport-Auspuffanlagen der zentralen Bahnhofstrasse entlang. Die BMWs, Mercedes und Audis sind ihr ganzer Stolz.

Sie drücken kurz aufs Gas, die Motoren heulen auf und die ganze Bahnhofstrasse hört es. «Laute Autos haben mich schon als kleines Kind fasziniert», sagt einer der jungen Männer. Er hat 800 Franken in seine Auspuffanlage investiert.

Behörden können wenig gegen Lärm tun

Wenig Verständnis dafür hat man beim Aargauer Baudepartement. Lärmsanierer Hanspeter Gloor sagt: «Jeder soll eine gewisse Freiheit haben, aber wenn man jemand anders dauernd stört, ist dies nicht mehr gerecht.»

Die Behörden können jedoch kaum etwas dagegen unternehmen. Zwar könnte man einen Autofahrer büssen, der einen Motor aufheulen lässt. In der Praxis ist dies jedoch aufwändig.

Lärmige Auspuffe ganz zu verbieten geht auch nicht, so Gloor. Die Schweiz müsse sich hier an das EU-Recht halten.

Genf will Lärmradar

Aber nicht alle Kantone wollen einfach tatenlos zuhören. Das Genfer Parlament möchte der Polizei die Möglichkeit geben, Lärmverursacher besser zu büssen. Ähnlich wie ein Geschwindigkeitsradar soll es ein Gerät geben, das den Lärm der Autos automatisch misst. Das Problem ist jedoch, ein solches Gerät muss zuerst noch entwickelt werden.

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