Aktuelle Situation: Die Obstbäume stehen im Kanton Thurgau in voller Blüte. Aber diese Schönheit hat ihre Schattenseite, weil die offenen Blüten ein Einfallstor für gefährliche Bakterien sind, die man im Kanton Thurgau nur allzu gut kennt. Dazu kommen die warmen Temperaturen und ein wenig Regen: Das sind perfekte Bedingungen für den Feuerbrand. Eine Baumkrankeit, die sich schnell ausbreitet und den Baumbestand einer ganzen Plantage gefährden kann.
Neue Bedingunen: In diesem Jahr ist es das erste Mal - bei einer akuten Gefährundg -, dass die Bauern das Antibiotikum Streptomycin nicht versprühen dürfen. Dieses Mittel hat der Bund verboten. Nun dürfen sie nur biologische Mittel verwenden.
Ausblick: Ob sich die neuen Mittel bewähren werden, wird sich zeigen. Beim landwirtschaftlichen Zentrum Arenenberg betont man, dass die neuen Mittel wissenschaftlich erprobt seien, doch bei einem Teil der Bauern sind die neuen Methoden noch nicht ganz akzeptiert. Bricht der Feuerbrand tatsächlich aus dieses Jahr, werdend die Diskussionen rund um das Antibiotikum Streptomycin wieder losgehen. «Ich gehe davon aus, dass gewisse Produzenten das so sehen, aber ich gehe nicht davon aus, dass der Bund dieses Szenario in Erwägung zieht.» sagt der Leiter der Abteilung Obst, Gemüse und Beeren im Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, Urs Müller.