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Holzhaus Morschach Renovieren oder Abreissen?

Das Holzhaus «Tannen» in Morschach aus dem Jahr 1341 wurde renoviert. Eine Polemik gibt es hingegen in Steinen.

Dies sei eine beispielhafte Rettung eines Innerschweizer Holzhauses aus dem Mittelalter, teilte die Stiftung Ferien im Baudenkmal am Samstag mit. Die Renovation des Tannen-Hauses kostete rund 800'000 Franken. Das Haus Tannen, hoch über dem Vierwaldstättersee zwischen Sisikon UR und Morschach gelegen, ist ein zweigeschossiger, im Jahr 1341 erstellter Blockbau, der laut der Stiftung als eines der ältesten Holzhäuser Europas gilt.

Immer wieder Polemik um Abbruch von Holzhäusern

Im Kanton Schwyz sorgten in jüngster Vergangenheit Abbruchpläne verschiedener Holzhäuser immer wieder für Diskussionen. Aktuell möchte der Besitzer eines mittelalterlichen Holzhauses in Steinen dieses abreissen lassen und neu bauen. Die Abbruch-Bewilligung dafür hat im Kanton Schwyz viel zu reden gegeben. Für die Mittelalterarchäologin Ulrike Gollnick wäre der Abbruch «ein Verlust». Sie sagt aber auch: «Allerdings sind solche Häuser auch meine Arbeit.»

Zeugen der Zeit

Ein 700-jähriges Haus wie jenes in Steinen sei auch ein Geschichtszeuge, ist Bauarchäologin Ulrike Gollnick überzeugt. Auch die handwerklichen Spuren von den ehemaligen Bewohnern seien wertvolle Hinweise, da für die Zeit um 1300 «jegliche Schriftzeichen fehlen in Schwyz oder Steinen». Diese Häuser seien auch Zeugen der Volksfrömmigkeit. Es finden sich Löcher in den Blockwänden für Gewürze, um das Böse abzuwenden.

Ulrike Gollnick im Gespräch

Regionaljournal Zentralschweiz 17:30 Uhr

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