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Hotel Bergsonne auf Kaltbad Musikstudierende übernehmen das Zepter im Klanghotel auf der Rigi

Früher war das Hotel Bergsonne auf der Rigi bekannt für seine exzellente Küche. Vor ein paar Wochen haben Studierende der Musikhochschule Luzern das Hotel übernommen. Jeden Abend geben sie ein Konzert. Und dieselben Musikstudierenden führen auch den Hotelbetrieb. Sie kochen, putzen und servieren. Daneben haben sie die Gelegenheit, auf ihren Instrumenten zu üben. Zwei Gastrofachleute sorgen dafür, dass der Betrieb auch richtig funktioniert.

Coronakrise stellte Pläne auf den Kopf

Die Idee zu diesem Klanghotel stammt vom Luzerner Kulturvermittler Urban Frye. Seit dem Frühling ist er der Pächter der Bergsonne. Eigentlich hätte er ein Hotel für Musikerinnen und Musiker eröffnen wollen – ein Gasthaus, wo sie Ferien machen und gleichzeitig hätten üben können.

Doch dann kam die Corona-Krise, und Frye stellte fest, dass vielen Musikstudierenden die Einnahmen fehlten. «Da kam uns die Idee, dass Musikstudierende das ganze Hotel führen könnten.»

Wir versuchen, die Geschichte der Bergsonne auf musikalische Art weiter zu tragen.
Autor: Urban Frye Kulturvermittler, Pächter der Bergsonne

Es sei ein spontanes Projekt. Es verändert das Hotel, das früher von der Familie Camps geführt wurde und einen guten Namen als Adresse für Gourmets hatte. «Wir versuchen, das Niveau, das Camps in der Küche hatten, auf das Musikalische zu übertragen», sagt Frye.

Die Küche ist heute einfach und währschaft. Aber wenn die Jazzsängerin für den Zimmerservice zuständig ist oder der Hornist das Essen serviert, kann auch mal was schiefgehen. Nicht alle Gäste wüssten, dass sie dieses Konzept erwartet, so Frye. Aber die Konzerte und der Charme der jungen Studierenden würden dies wettmachen.

Junge Männer packen im Hotelbetrieb an.
Legende: Tagsüber packen die Musikstudenten im Hotel an: Sie putzen, servieren, führen die Reception. SRF/Balz Oertli

Wirtschaftlich sei das Projekt – auch wegen Corona – schwierig. Es geht nur, weil Frye selber Geld investiert. Dennoch sei es für ihn mehr als ein Sommerprojekt, sagt er, er wolle es längerfristig schaffen. Dabei hätten sie grosse Unterstützung von Seiten der Rigi-Bewohnerinnen und Bewohner, der Bergbahnen und der Hoteliers.

Bis zum Ende des Sommers sind die Musikstudierenden in der Bergsonne am Drücker. Dann gehen sie zurück an die Hochschule. Wie es mit dem Hotel danach weiter geht, ist zur Zeit noch offen.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr/ eism

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