Das Hotelzimmer ohne Möbel, ohne Wände und ohne Dach der St. Galler Künstler Frank und Patrik Riklin sei im vergangenen Sommer im Toggenburg ein Erfolg gewesen. Man habe weitere Partner für das Konzept «Zero Real Estate» gefunden, teilt das Künstler-Duo mit. Sieben Ostschweizer Tourismus-Destinationen überlegen sich nun, das Konzept zu übernehmen. Warum das Schlafen unter freiem Himmel auf reges Interesse stösst, erklärt der Direktor von St. Gallen-Bodensee Tourismus Thomas Kirchhofer.
SRF News: Schlafen unter freiem Himmel, wie revolutionär ist diese Idee aus ihrer Sicht als Touristiker?
Thomas Kirchhofer: Die Idee per se ist nicht revolutionär. Das revolutionäre daran ist, dass wir nun gemeinsam über die Destinationsgrenzen hinaus die Beherbergungsindustrie vorantreiben. Ich sehe das als Stärkung und nicht als Konkurrenz zu bestehenden Hotelbetrieben. Es geht auch darum, aufzuzeigen, dass es in der Ostschweiz alternative Beherbergungsformen gibt.
Ist es tatsächlich nur eine Ergänzung oder auch ein lukratives Geschäft?
Es ist ein Nischenprodukt, das durchaus zum lukrativen Geschäft werden kann. Es geht aber nicht darum, dass das Konzept am Ende als Positionierungsmerkmal für die Ostschweiz verwendet wird.
Aktuell wird erst einmal sehr viel Hirnschmalz und konzeptionelles Engagement investiert.
Es geht darum, dass man gemeinsam etwas anbieten kann, das offenbar den Nerv der Gesellschaft und der touristischen Nachfrage trifft.
Was wird seitens der Tourismusorganisationen nun in das Konzept investiert?
Aktuell wird erst einmal sehr viel Hirnschmalz und konzeptionelles Engagement investiert. Für 2020 werden die Tourismusorganisationen dann auch finanzielle Investitionen tätigen. Genaue Zahlen kann und will ich aber nicht nennen, da sich das Projekt noch im Frühstadium befindet.
Das Gespräch führte Peter Schürmann.