Die Hürden für den Erwerb eines Eigenheims sind in den letzten Jahren gestiegen. Mindestens 20 Prozent Eigenkapital braucht es. Und für die Tragbarkeit wird ein Zinssatz von 4,5 bis 5,5 Prozent verwendet. Das heisst: Klein- und Mittelverdiener können sich den Traum vom eigenen Häuschen oder der Wohnung abschminken.
Frustrierend sei das, sagt Markus Siegrist von der Spar- und Leihkasse Gürbetal SLG, wenn er seinen Kunden sagen müsse, es reiche halt eben gerade nicht. Die SLG hat nun gehandelt. Sie rechnet nicht mit dem sogenannten kalkulatorischen Zinssatz sondern mit den aktuellen tieferen Zinsen. Die Bank fixiert die Hypothek auf eine bestimmte Zeit, z.B. 10 Jahre. Zudem werden die Neo-Immobilienbesitzer verpflichtet innert dieser Zeit mehr zu amortisieren.
Das Produkt stösst auf Interesse. Seit der Lancierung im Dezember hat die Bank pro Woche zwei bis drei Neu-Hypotheken abgeschlossen. Den Vorwurf, sie würde damit den Immobilienmarkt zusätzlich befeuern, weist Bankchef Siegrist zurück. Seine Bank sei ein zu kleiner Player. Jede Hypothek sei zudem abgesichert mit Eigenkapital der Bank.
Wir machen nichts Verbotenes
Die Raiffeisenbank, die grösste Hypothekarbank der Schweiz, wollte ein ähnliches Produkt auf den Markt bringen. Sie wurde indes von der Finma, der Finanzmarktaufsicht gestoppt. Die Finma habe auch bei der SLG interveniert, sagt Markus Siegrist. Aber: «Wir halten uns an alle Regeln, machen nichts Verbotenes.»