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In der Nacht auf Sonntag Zehn verletzte Polizisten bei Krawallen vor Berner Reitschule

  • Rund um die Reitschule in Bern sind in der Nacht auf Sonntag von Unbekannten mehrere Strassenbarrikaden aufgestellt und teilweise in Brand gesteckt worden.
  • Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot aus und setzte Tränengas ein.
  • Laut Polizeiangaben wurden bei dem Einsatz zehn Polizisten verletzt. Elf Personen wurden festgenommen.
  • Die Reitschule distanziert sich von der Gewalt.

Mehr als 30 Vermummte hatten laut der Zeitung «Der Bund» gegen 0.30 Uhr rund um das Gebiet Schützenmatte begonnen, Barrikaden zu bauen und diese anzuzünden. Die Randalierer hätten anrückende Beamte mit Feuerwerkskörpern und Laserpointern attackiert. Der städtische Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) vermutet die «gewaltextremistische linke Szene» als Urheber. Es sei eine offensichtlich organisierte Gewaltorgie und die Krawalle seien scharf zu verurteilen.

Bei den elf verhafteten Personen handelt es sich laut Polizeiangaben um neun Schweizer, einen Senegalesen und einen Sri Lanker zwischen 16 und 60 Jahre. Sechs kamen am Sonntag bereits wieder frei, fünf waren polizeilich ausgeschrieben.

Mehrere Zehntausend Franken Sachschaden

Bei den Ausschreitungen sind auch Autos in Brand geraten. Drei davon brannten vollständig aus. Das nahegelegene Amtshaus wurde mit Farbe verschmiert. Laut Polizei entstand ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Franken.

Die Reitschule rief die Beteiligten in der Nacht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter dazu auf, sich «deesakalativ» zu verhalten. Im Kulturzentrum befanden sich den Angaben zufolge rund 1000 Personen. Es fanden mehrere Konzerte und Veranstaltungen statt. Gegen Morgen habe sich die Situation beruhigt, schrieb die Reitschule.

Zusammenhang mit Fabrikool-Transparent

Der genaue Hintergrund der Krawalle ist noch unklar. Sicherheitsdirektor Nause wies aber darauf hin, dass es ein Transparent im Zusammenhang mit Fabrikool gegeben habe. «Für mich gibt es überhaupt keine Rechtfertigung irgendwelcher Art, dass man solche Gewaltakte begeht», betonte Nause.

Die Fabrikool-Aktivisten hatten zwei Jahre lang die Alte Schreinerei in der Länggasse genutzt. Am vergangenen Dienstag war das Gebäude polizeilich geräumt worden. Am Freitag hatten rund 150 Personen gegen die Räumung demonstriert.

Reitschule distanziert sich von Gewalt

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Die Mediengruppe der Reitschule Bern schreibt am Sonntagnachmittag in einer Medienmitteilung: «Die Reitschule lehnt alle Gewalttätigkeiten von der Nacht auf Sonntag entschieden ab.»

Für die Betreiberinnen und Betreiber der Reitschule sei die Sicherheit der Gäste in den Kultur- und Gastrobetrieben an erster Stelle gestanden. Zu den Gründen der Auseinandersetzungen könnten sie sich nicht äussern.

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