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Industrie im Bergtal St. Niklaus und «seine» Firma

Das Dorf St. Niklaus im Walliser Mattertal wird von einer einzigen Firma geprägt, und das seit Jahrzehnten: Scintilla.

Verändert hat das Unternehmen in all den Jahren vor allem das Ortsbild: Die weissen Fabrikhallen stehen mitten im Ort. Hier produzieren die rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene Arten von Sägeblättern für Elektrowerkzeuge.

Früher wurden im Bergdorf auch andere Produkte hergestellt: Etwa Ersatzteile für die Automobilindustrie. Die Sägeblätter aber ziehen sich wie ein roter Faden durch die 70-jährige Firmengeschichte.

Ein roter Faden ist auch die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Die kaufte 1947 ein ehemaliges Hotel, um der Scintilla Platz zu bieten. Der umtriebige Gemeindepräsident Rudolf Bittel sorgte damals auch für gute Rahmenbedingungen: Die Scintilla musste in den Anfangsjahren keine Steuern bezahlen. Der heutige Gemeindepräsident Paul Biffiger glaubt, die Firma sei integraler Bestandteil des Dorfes.

Das Unternehmen gehört zum Dorf wie die Berge rundherum.
Autor: Paul Biffiger Gemeindepräsident St. Niklaus

Seither sind Jahrzehnte vergangen, in denen die Bosch-Tochter das Dorf massgeblich verändert hat. Die Scintilla hat Tennisplätze gebaut, das Parkhaus der Gemeinde mitfinanziert und dafür gesorgt, dass die Gemeinde historische Gebäude erhalten konnte.

St. Niklaus ist angewiesen auf die Scintilla – und umgekehrt. Die vielen einheimischen Mitarbeiter seien ein entscheidender Erfolgsfaktor, meint der Betriebsleiter Marzell Chanton.

Die Mitarbeiter waren immer bereit, sich für den Standort einzusetzen.
Autor: Marzell Chanton Betriebsleiter Scintilla St. Niklaus

Nach verschiedenen Krisen läuft das Geschäft heute sehr erfolgreich: Der Bosch-Konzern hat vor wenigen Wochen die Planungsfreigabe erteilt, um einen weiteren Ausbau der weissen Fabrikhallen im Dorf in Angriff zu nehmen. Die Investitionssumme beläuft sich auf acht bis zehn Millionen Franken.

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr)

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